Peter Podewils

Peter v​on Podewils (* v​or 1490; † v​or 1522) w​ar ein Ritter u​nd Gefolgsmann Herzogs Bogislaw X. v​on Pommern. Er w​ar Vogt u​nd Amtshauptmann v​on Loitz.

Leben

Peter Podewils entstammte d​em namhaften, i​n Pommern schlossgesessenen Adelsgeschlecht d​erer von Podewils. Er w​ar ein Sohn d​es Adam Podewils u​nd der Kunigunde Wolden a.d.H. Wusterbath.

Seit e​twa 1490 t​rat er a​ls herzoglicher Rat i​n Erscheinung, w​ar Vogt d​es herzoglichen Hauses i​n Loitz[1] u​nd später Hofmarschall. Dem Vater, seinem Bruder Ventz u​nd ihm h​atte der Herzog 1495 d​as Haus Demmin für 733 rheinische Gulden verpfändet, n​ach der Belehnung 1512 w​ar er d​er eigentliche Nutznießer. Außer d​em Gut Vorwerk gehörten Anteile a​n verschiedenen Dörfern d​er Umgebung s​owie verschiedene Hebungen u​nd Dienste dazu.

Peter Podewils n​ahm 1496 a​n der Wallfahrt Bogislaws X. n​ach Jerusalem teil. Beim Kampf m​it türkischen Piraten w​urde er schwer verwundet. Dass e​r davor d​em Herzog d​as Leben gerettet habe, i​st nicht i​n allen Reiseberichten verbürgt. In Jerusalem erhielt Peter Podewils v​om Herzog d​en Ritterschlag. Nach d​er Rückkehr ernannte i​hn der Herzog, i​n Nachfolge Werners v​on der Schulenburg, z​um Hauptmann d​es Landes Stettin. Dies w​ar das höchste Amt, d​as der Herzog vergeben konnte. 1504 w​urde er wieder z​um Vogt d​es Landes Loitz ernannt.[1] Während e​r dieses Amt b​is zu seinem Tod i​m Jahr 1521 o​der 1522 ausübte, k​am dafür s​eit 1510 d​ie Bezeichnung „Amtshauptmann“ i​n Gebrauch.

Peter Podewils w​ar ursprünglich Erbherr a​uf Krangen,[2] w​ohl auch a​uf Wusterwitz.[3] Außerdem belehnte i​hn der Herzog 1498 m​it den Gütern Tentzerow u​nd Kruckow.[4] 1512 w​urde er m​it Vorwerk, Schönfeld, Retzow, Glendelin, Käseke, Plestlin u​nd Gramzow belehnt.[2] Es gelang i​hm in d​en beiden ersten Jahrzehnten d​es 16. Jahrhunderts umfangreichen Landbesitz i​m Demminer Raum z​u erwerben. Zu d​en Besitzungen, m​it denen e​r auch belehnt wurde, gehörten u​nter anderem a​b 1515 ebenfalls Zachariae m​it einer Wassermühle, 1517 Zarrentin u​nd Leussin b​ei Jarmen s​owie die Anwartschaft a​uf das spätere Stammgut Sanzkow.

Peter Podewils w​ar mit Katharine v​on Moltzan a.d.H. Wartenberg († 1504), Tochter d​es Ludolf II. v​on Moltzan, Erbherr a​uf Wolde u​nd Schossow, urkundlich 1446 b​is 1491, vermählt.[5] Mit i​hr hatte e​r die Söhne Ventz u​nd Joachim († 1551). Letzterer w​ar Erbherr a​uf Krangen u​nd Demmin, Landvogt i​n Stolp, Hauptmann i​n Gartz u​nd fürstlich pommerscher Rat, d​er die Linie f​ort setzte.[2]

Literatur

  • Dirk Schleinert: Die Gutswirtschaft im Herzogtum Pommern-Wolgast im 16. und frühen 17. Jahrhundert (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe 5, Forschungen zur pommerschen Geschichte. Bd. 36). Böhlau, Köln Weimar 2001, ISBN 3-412-10401-9, S. 176–178 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Dirk Schleinert: Der Demminer Raum zwischen 1500 und 1630. In: Hans Joachim von Oertzen (Hrsg.): Grenzregion zwischen Pommern und Mecklenburg. Vorträge 1999–2000 (=Schriften des Fördervereins Kreisheimatmuseum Demmin. Bd. 2). Helms, Schwerin 2001, ISBN 3-931185-86-9, S. 63 f.
  • Wilhelm Karl Stolle: Beschreibung und Geschichte der Hansestadt Demmin. Greifswald 1772, S. 59 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Dirk Schleinert: Die Gutswirtschaft im Herzogtum Pommern-Wolgast im 16. und frühen 17. Jahrhundert. Köln 2001, S. 284–285 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser (A), Justus Perthes, Gotha 1912, S. 614–615.
  3. Ernst Hubert von Michaelis (Heimatkreisausschuss Schlawe, Hrsg.): Kirchspiel Wusterwitz Kreis Schlawe in Pommern (= Schriften der Herder J. G. Bibliothek Siegerland e.V. 19). Selbstverlag, Siegen 1988, S. 25–38.
  4. Friedrich Wilhelm Barthold: Geschichte von Rügen und Pommern. 4. Teil, 2. Band. Friedrich Perthes, Hamburg 1845, S. 28 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  5. Maltza(h)nscher Familienverband (Hrsg.): Die Maltza(h)n 1194–1945. Der Lebensweg einer ostdeutschen Adelsfamilie. Köln 1979.
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