Peter Lang (Maler)
Peter Lang (* 7. September 1965 in Holzkirchen, Oberbayern) ist ein deutscher bildender Künstler.
Werdegang
Lang wuchs in Holzkirchen auf. Nach dem Abitur 1986 am Gabriel-von-Seidl-Gymnasium in Bad Tölz, studierte er von 1987 bis 1993 freie Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München bei Rudolf Tröger und Jerry Zeniuk. Seit 1993 arbeitet Peter Lang freischaffend, seit 2000 in Gleißenberg in der Oberpfalz.
An die Öffentlichkeit trat Peter Lang erstmals 1986 mit der Gestaltung eines 63 Meter langen Bildes „Das Band“ für die Ostfassade des Eisstadions in Bad Tölz.
Im Zentrum der Arbeit Peter Langs steht die „Transformation sinnlicher Wahrnehmung von Landschaften in [...] Bildwerke zwischen essentieller Abbildung und Abstraktion“.[1] In frühen zum Teil ungewöhnlich großformatigen Farbholzschnitten reduzierte er Landschaften auf Farben und Formen.[2] In seiner Malerei mit klassischer Eitempera-Untermalung perfektioniert er ein von ihm entwickeltes Verfahren, bei dem die Motive abstrahiert werden über mit Schlagschnüren in parallelen Linien auf die Leinwand aufgebrachten Pigmenten. Die ebenfalls von Landschaftsmotiven ausgehenden Zeichnungen und Radierungen bewegen sich im Grenzbereich zwischen Expressionismus und Abstraktion.[3]
Damit steht Lang mit zwar in der Tradition der europäischen Landschaftsmalerei, doch auf einem „eigenwilligen und eigenständigen Weg“, wobei er „zeitgenössische Gedanken und Formen in seine Arbeiten dergestalt [integriert], dass im Ergebnis Werke entstehen, die sowohl als Landschaften als auch als autonom abstrakte Bildfindungen zu lesen sind.“[4] Thema ist nicht das „Abbild der Landschaft, sondern der Eindruck, den sie ausübt, wenn man sich ihr anvertraut und ausliefert.“[5]
Seit 2000 unternahm Peter Lang immer wieder Malreisen in Europa und in Südamerika, um sich Landschaften sur le motiv zu erschließen. Für einen Aufenthalt in Patagonien 2010/2011 entwickelte er in Zusammenarbeit mit dem Architekten Florian Nagler und Max Lankes[6], einem Spezialisten für Flightcase- und Spezialkofferbau ein mobiles Container-Atelier (prc – Peters Reise-Container)[7], das über die zum Malen auch sehr großformatiger Bilder nötige Infrastruktur abseits der Zivilisation verfügt.[8] 2011 machte er mit seinem Container anlässlich einer Ausstellung vor dem Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen Station.[9] 2012/2013 arbeitete Peter Lang mit dem mobilen Atelier am Snæfellsjökull in Island[10] und 2017 in Hinterstoder am Hutterer Höss in Österreich.
Ausstellungen (Auswahl)
- 2002 Künstlergruppe „Die Burg“, Burghausen (mit Klaus Hilgendag)
- 2003 Cordon-Haus Cham
- 2004 Muzeum Chodska, Domazlice (CZ)
- 2006 Oberpfälzer Künstlerhaus, Schwandorf (mit Jan Vičar); Galerie Babel Trondheim (N)
- 2008 Kunstverein Weiden
- 2009 Museum der Stadt Füssen; Kunstverein Hof; Galerie Klatovy/Klenova, Klattau (CZ); Pfalzgalerie, Kaiserslautern
- 2010 Kunstmuseum Erlangen
- 2011 Kunstverein Hockenheim (mit H. M. Franke); Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen
- 2012 Künstlerhaus Schirnding; Botschaft der Republik Chile, Berlin; Atthagastofu Snaefellsbaejar, Olafsvik (Is); Pfalzgalerie Kaiserslautern
- 2013 Städtische Galerie Leerer Beutel, Regensburg; Verein für Original-Radierung, München
- 2014 Städtische Galerie, Rosenheim; Kunstverein Reutlingen
- 2015 Pfalzgalerie Kaiserslautern
- 2016 Galerie Kvilda (CZ); Kunstverein Worms; Künstlergruppe „Die Burg“ Burghausen
- 2017 Kunstförderverein Schöningen; Höss-Halle, Hinterstoder (A); Oberpfälzer Künstlerhaus, Schwandorf; Kunstverein Germersheim; Kunstverein Landshut
- 2018 Niederrheinischer Kunstverein, Wesel; Museum Modern Art Hünfeld
- 2019 Likn Hellissandur (IS)
- 2020 Städtische Galerie Eger, Cheb (CZ); Pfalzgalerie Kaiserslautern; Galerie im Prediger, Schwäbisch Gmünd[11]
Arbeiten in öffentlichen Sammlungen (Auswahl)
- Bayerische Staatsgemäldesammlungen München
- Bezirk Oberpfalz – Kunstsammlung Oberpfälzer Künstlerhaus
- Deutsche Wohnen AG Berlin
- e-on Bayern AG Regensburg
- Galerie Klatovy/Klenova, CZ
- Marianne und Heinrich Lenhardt-Stiftung Kaiserslautern
- Pfalzgalerie Kaiserslautern
Kataloge
- Peter Lang – Malerei Druckgrafik 1998–1999, Holzkirchen 1999.
- Peter Lang – Großformatige Holzschnitte, Benediktbeuern 2000.
- Malerei und Grafik zweier Generationen: Werner B. Gürtler und Peter Lang, Benediktbeuern 2001.
- Peter Lang – Kunst bei der Regierung, Regensburg 2003.
- Hout Holz Bois – Luc Etienne, Peter Lang, Marijke Verhoef, Hans Wap, Varik 2004, ISBN 3-924639-82-5.
- Peter Lang – Farbholzschnitte auf Leinwand und Papier, München 2005.
- Peter Lang – Landstriche, Köln 2006.
- Peter Lang – Malerei Painting, Kaiserslautern 2009, ISBN 978-3-89422-160-7.
- Peter Lang – Werke / Obrazy, Klatovy 2010, ISBN 978-80-87013-27-4.
- Peter Lang – Patagonia, Ludwigshafen 2011.
- Peter Lang – Landkrabbi, Gleißenberg 2013, ISBN 978-3-943222-10-4.
- Peter Lang – Arbeitshefte, Schwandorf 2017, ISBN 978-3-9818238-2-0.
- Peter Lang – Zwischen Sehnsucht und Schneekanonen. Begleitkatalog zu Landschaft Revisited. Ein Kunstprojekt in Hinterstoder. Hinterstoder 2017. ISBN 978-3-9812421-2-6
- Peter Lang und das Polarlicht, Köln, Galerie Fenna Wehlau 2019. ISBN 978-3-9812421-3-3
Filme
- Peters Reisecontainer – ServusTV, Regie: Sebastian Bolenius, Kamera: Immanuel Hick, Schnitt: Sebastian Bolenius, Produktion: smac media 2010. Vimeo, 24 min.
- Island - Magische Momente, bildschoenemedien, Axel Mölkner-Kappl, 2019. YouTube, 39.41 min.
- Peter Langs Atelier-Container, Regie: Axel Mölkner-Kappl 2017 bild-schön medienproduktion. YouTube, 10 min.
Weblinks
Einzelnachweise
- Peter Lang. 11. Dezember 2016, abgerufen am 17. März 2021 (deutsch).
- Ingrid Zimmermann, Reduktionen eines Romantikers, in Süddeutsche Zeitung, 1. Februar 2006.
- Zeichnungen | Peter Lang – Nordlicht | findART.cc. Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Dr. Britta E. Buhlmann: Landschaft und Linie. In: Peter Lang – Malerei Painting. Kaiserslautern 2009, ISBN 978-3-89422-160-7, S. 11.
- Dr. Reinhard Spieler: „Vergiss die Worte“: Landschaft jenseits der Zivilisation. In: Katalog Peter Lang – Patagonia. Ludwigshafen 2011.
- Wilkommen bei ML-Case - Flightcases, Spezialkoffer- und Studiomöbelbau. Abgerufen am 22. Dezember 2020 (deutsch).
- diaLOG – Florian Nagler und sein Schulfreund/and his school friend Peter Lang zu „Was kann Architektur?“/ about “What is architecture capable of?”, in: Jahrbuch 2016/17, Fakultät für Architektur, Technische Universität München, S. 24–31; Peter Lang hat nun ein mobiles Atelier, in Chamer Zeitung. 9. September 2010.
- Hans-Ulrich Fechler, Angezogen von den Rändern der Zivilisation, in: Die Rheinpfalz 16. Juli 2011.
- Ernst Fischer, Wurschtsalat am Breidafjord, in: Mittelbayerische Zeitung vom 18. Dezember 2012.
- ausstellungen | Peter Lang. Abgerufen am 18. Dezember 2020 (deutsch).