Peter Kudella
Peter Kudella (* 20. September 1941 in Guttentag, Oberschlesien; † 18. Juli 2010) war ein deutscher Verwaltungsangestellter, Berufssoldat und Politiker (CDU).
Biografie
Ausbildung und Beruf
Kudella absolvierte eine Verwaltungslehre bei einem Krankenkassenverband und war dann zunächst als Zeitsoldat bei der Bundeswehr tätig, später als Berufssoldat.
Politik
1964 trat er der CDU bei. 1975 wurde er in die Bremische Bürgerschaft gewählt. Ab 1979 war er Vorsitzender des Landesverbands Bremen der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA); von 1983 bis 1989 war er Stellvertretender Bundesvorsitzender der CDA. Er leitete den Untersuchungsausschuss zur Geiselnahme von Gladbeck vom August 1988, bei der in einem Bremer Linienbus ein 16-jähriger Junge erschossen worden war. Von 1989 bis 1995 war er als Nachfolger von Reinhard Metz Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft. Schwerpunkte seiner politischen Arbeit waren die Themen Wirtschaft, Arbeit und Baupolitik. Seine Nachfolge im Fraktionsvorsitz übernahm 1995 Ronald-Mike Neumeyer.[1][2]
Nach der Bildung der Großen Koalition in Bremen im Mai 1995 verzichtete er auf sein Bürgerschaftsmandat, das er insgesamt zwanzig Jahre lang innehatte, und zog sich schrittweise aus der aktiven Politik zurück.[2] Kudella galt als „Querdenker […], der seinen eigenen Kopf und innere Unabhängigkeit gehabt habe“ und war auch nach seinem Abschied aus der Tagespolitik wegen seiner „Fähigkeit, Konflikte zu lösen“ gefragt gewesen, so Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD) in seinem Nachruf.[3][4] Unter anderem moderierte Kudella zwischen der Stadtgemeinde Bremen und betroffenen Bürgern, als es 2002 um die Sanierung des Kleingartengebietes Waller Fleet ging,[5] oder 2004–2006 um den Bau des Wesertunnels bei Seehausen.[6]
Weitere Mitgliedschaften
Er gehörte dem Vorstand der Bürgerstiftung Bremen seit deren Errichtung im Jahr 2002 bis zu seinem Tod an; unter anderem entwickelte und betreute er dort das Projekt „Konfliktbearbeitung in Schulen“.[7]
Weblinks
- Nachruf des Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft
- Nachruf im Regionalmagazin buten un binnen bei Radio Bremen TV (Videostream, 1:22 Minuten)
- Nachruf bei Radio Bremen
Einzelnachweise
- Peter Kudella verstorben. Nachruf im Magazin SO! Soziale Ordnung, ISSN 1432-9689, 4. Ausgabe 2010, S. 30. (Online (Memento des Originals vom 28. Mai 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; PDF-Datei, abgerufen am 1. Februar 2011.)
- (wig): „Ein großer Parlamentarier“. Peter Kudella ist gestorben. In: Weser-Kurier vom 20. Juli 2010, S. 8. (Online; PDF-Datei, abgerufen am 1. Februar 2011.)
- Bürgerschaftspräsident würdigt Peter Kudella als großen Parlamentarier. Pressemitteilung der Bremischen Bürgerschaft vom 2. August 2010. (Online; abgerufen am 1. Februar 2011.)
- Bremer Politik trauert um Peter Kudella. Nachruf bei Radio Bremen, 19. Juli 2010. (Online (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; abgerufen am 1. Februar 2011.)
- Vergleiche: Zustand und Zukunft des Bereinigungsgebiets Waller Fleet. Mitteilung des Senats vom 4. Oktober 2005, Drucksache 16/407 S der Bremischen Bürgerschaft. (Online (Memento des Originals vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; PDF-Datei, abgerufen am 1. Februar 2011.)
- Senator Jens Eckhoff bestellt Peter Kudella zum Seehausen-Moderator. Pressemitteilung der Pressestelle des Senats der Freien Hansestadt Bremen vom 3. August 2004. (Online; abgerufen am 1. Februar 2011.)
- Vorstand und Stiftungsrat der Bürgerstiftung Bremen trauern um Peter Kudella. Nachruf der Bürgerstiftung Bremen vom 22. Juli 2010, in: Soziale Ordnung, 4. Ausgabe 2010, S. 30, (online (Memento vom 7. Juni 2012 im Internet Archive); abgerufen am 1. Februar 2011.)