Peter Dittrich
Peter Dittrich (* 31. Juli 1931 in Teplitz-Schönau; † 10. August 2009 in Petershagen/Eggersdorf) war ein deutscher Karikaturist und Filmschaffender.
Leben
Dittrich, der seit 1940 in Dresden aufwuchs, aber 1945 vorübergehend in seine Heimat zurückkehrte, studierte von 1948 bis 1951 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Erich Fraaß und Otto Dix, dann bis 1952 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Ab 1952 war er als Zeichner für die Zeitschrift Frischer Wind tätig, aus der 1954 die satirische Zeitschrift Eulenspiegel entstand; bis 1993 zeichnete er hauptsächlich für diese Zeitschrift, aber auch für andere Publikationen. Dittrich war ab 1953 bis zum Ende der DDR mit Karikaturen auf fünf Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR in Dresden vertreten. Ende der 1950er Jahre war Dittrich auch für den Deutschen Fernsehfunk in der Sendereihe „Zeitgezeichnet“ tätig, in der vor den Augen des Publikums auf einer Glasscheibe das politische Zeitgeschehen karikiert wurde. Ab 1993 lebte er zurückgezogen in Petershagen bei Berlin, wo er an Krebs starb.
Bekannt wurde er durch seine über zwei Seiten reichenden detailreichen „Wimmelbilder“.[1] Kriegsmaschinerien und apokalyptische Bilder gehörten zu seinen Lieblingsmotiven. Er nahm die Datschen- und Schrebergartenwelt der DDR-Bürger aufs Korn und prangerte Ungerechtigkeit, Dummheit und Gier des Westens an. Weiterhin schrieb er Drehbücher für Kurz- und Trickfilme, entwickelte ihr Szenarium und zeichnete den animierten Fernsehfilm Der Schneesturm (Regie Walter Heynowski).[2]
Dittrich erhielt 1986 den 1. Preis der satirischen Zeitschrift Jesch in Belgrad und den Vaterländischen Verdienstorden in Bronze.[3]
Karikaturen (Auswahl)
- Uncle Sam zu John Bull: "Das erste Glas für Dich, denn ich bin Gentleman" (ausgestellt 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[4]
- Straußberg. Er will dem Leben dienen (ausgestellt 1958/1959 auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung)[5]
- Trauer im Hause Pferdmenges (ausgestellt 1958/1959 auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung)[6]
Schriften/ Buchillustrationen (Auswahl)
- Peter Dittrich, Jo Schulz: Mensch, benimm dir! Vorgezeichnet. Eulenspiegel-Verlag, Berlin, 19
- Majoli Büttner: Berliner Lesebogen Nr. 38. Hille reist ins Jahr 2000: Eine phantastische Erzählung. Kinderbuchverlag, Berlin, 1956
- Arwed Bouvier: Kultur und Moll. Eine Sammlung kunstbeflissener Betrachtungen. Eulenspiegel-Verlag, Berlin, 1959
- Inventur bei Peter Dittrich. Eulenspiegel Verlag Berlin, 1963
Filmografie
- 1963: Das Stacheltier: Was darfs denn sein
- 1961: Tante Minna, ihr Hund und die Wissenschaft
- 1961: Da helfen keine Pillen
- 1961: Der Schneesturm
- 1961: Die Anatomie des Dr. A
- 1959: Tante Minna und der polytechnische Unterricht
- 1959: Hoppla, jetzt kommt Willy!
Ausstellungen
- 1999: Geteilt – Vereint (Sammelausstellung) im Haus der Geschichte[7]
- 2011: Pause im Klassenkampf – Der Zeichner Peter Dittrich (1931–2009) im Cartoonmuseum Brandenburg[3]
Weblinks
- Nachruf Berliner-Kurier.de
- Eintrag (Eulenspiegel-Klassiker)
- Peter Dittrich bei filmportal.de
- Peter Dittrich in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- 1956 etwa setzte er sich so unter dem Motto „Der Jazz ist los“ mit der aktuellen Debatte in der DDR über den Jazz auseinander. Vgl. R. Bratfisch Freie Töne: Die Jazzszene in der DDR Links, Berlin 2005, S. 94.
- Der nicht mehr enthaltene Fernsehfilm entstand vermutlich Anfang der 1960er Jahre. Vgl. Thomas Beutelschmidt, Henning Wrage ›Das Buch zum Film, der Film zum Buch‹: Annäherung an den literarischen Kanon im DDR-Fernsehen Leipzig 2004, S. 61f.
- Pause im Klassenkampf – Der Zeichner Peter Dittrich (1931-2009) _Jubiläumsausstellung zum 80. Geburtstag, auf cartoonmuseum-brandenburg.de
- Uncle Sam zu John Bull: "Das erste Glas für Dich, denn ich bin Gentleman", auf deutschefotothek.de, abgerufen am 1. Februar 2021
- Straußberg, Er will dem Leben dienen, auf deutschefotothek.de, abgerufen am 1. Februar 2021
- Trauer im Hause Pferdmenges, auf deutschefotothek.de, abgerufen am 1. Februar 2021
- Peter Dittrich, Eintrag (Haus der Geschichte)