Peruzaunkönig
Der Peruzaunkönig (Cinnycerthia peruana) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Peru endemisch ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt. Die Art ist monotypisch.[1]
Peruzaunkönig | ||||||||||||
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Peruzaunkönig (Cinnycerthia peruana) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cinnycerthia peruana | ||||||||||||
(Cabanis, 1873) |
Merkmale
Der Peruzaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 15,5 bis 16,0 Zentimetern bei einem Gewicht von ca. 19,6 Gramm. Die Oberseite ist prächtig kastanienbraun, der Nacken und Rücken etwas weniger rötlich als der Oberkopf und der Bürzel. Viele ausgewachsene Vögel haben ein unterschiedlichen Anteil weiß im Gesicht, normalerweise um das Auge und den vorderen Oberkopf. Gelegentlich kann das Weiß weiter ausgedehnt sein, was eventuell auf den sozialen Status in der Gruppe Auswirkungen hat. Die Handschwingen, die Armschwingen und die Oberflügeldecken sing kräftig kastanienfarben und auffällig mit dünnen schwarzen Streifen markiert. Die Steuerfedern sind kräftig kastanienbraun mit feinem schwarzem Gittermuster. Das Kinn und die Kehle sind orangebraun, die Brust und die Flanken etwas matter und dunkler. Die Augen sind kastanienfarben, der Schnabel dunkelbraun, geöffnet gelb. Die Beine sind schwarz. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere ähneln erwachsenen Vögeln, haben aber nie weiße Federn im Gesichtsbereich.[2]
Verhalten und Ernährung
Der Peruzaunkönig sucht sich sein Futter in den bodennahen Straten und stöbert in Vegetation und Müll herum. Häufig ist er in Gruppen unterwegs, meist aus dem erweiterten Familienumkreis, das aus Pärchen, Halbwüchsigen und Jungvögeln besteht.[2]
Lautäußerungen
Der Gesang des Peruzaunkönigs besteht meist aus einem Duett beider Geschlechter. Er beinhaltet eine beeindruckende Serie starken Getrillers mit klaren Pfiffen. Einige der Gesangspassagen erinnern an die Nachtigall. Die Laute werden als harsche, schnatternde ch-d-d-d-Töne beschrieben, die die Gruppenmitglieder oft gemeinsam von sich geben.[2] Wie bei konspezifischen Artgenossen wird der Gesang oft im Chor von sich gegeben und besteht aus variablem, musikalisch klingendem Geträllern, Pfiffen und tirilierenden Tönen. Warnrufe, erschallen oft im Chor und bestehen aus schnellem, trockenem Geschnattere.[3]
Fortpflanzung
Wenig ist über die Brutbiologie des Peruzaunkönigs bekannt. In der Region Huánuco wurde im September ein frisch geschlüpftes Küken und ein anderes Nest mit einem Ei entdeckt. Im August beobachtete man flügge Nestlinge und Jungtiere im Februar, Juni und November, was auf eine längere Brutzeit hinweist. Das Nest aus Huánuco war beutelförmig, ca. 20 Zentimeter breit, ca. 30 Zentimeter lang und ca. 15 Zentimeter tief. Der Beutel maß 10 Zentimeter × 10 Zentimeter × 15 Zentimeter, hatte eine durchgehenden Eingangstunnel und war aus kleinen Wurzeln, die in grünes Moos eingewoben waren, und trockenen Bambusblättern im oberen Bereich gebaut. Der Eingangsbereich war von grünem Moos umgeben. Dieses wurde an gebogenen Bambusstielen angebracht. Die Eier sind hell cremeweiß mit spärlichen roten Sprenkeln.[2]
Verbreitung und Lebensraum
Der Peruzaunkönig bevorzugt nasse Bergwälder, Sekundärvegetation und Waldränder in Höhenlagen von 1500 bis 3300 Metern. Er kommt in den Anden Perus von der Region Amazonas bis in die Region Ayacucho vor.[2]
Migration
Es wird vermutet, dass der Peruzaunkönig ein Standvogel ist.[2]
Etymologie und Forschungsgeschichte
Die Erstbeschreibung des Peruzaunkönigs erfolgte 1873 durch Jean Louis Cabanis unter dem wissenschaftlichen Namen Presbys peruanus. Das Typusexemplar wurde von Konstanty Roman Jelski bei Maraynioc in der Provinz Jauja gesammelt.[4] Bereits 1846 führte René Primevère Lesson den neuen Gattungsnamen Cinnycerthia ein.[5][A 1] Dieser Name setzt sich aus »cinnuris κιννυρις« für »einen kleinen Vogel laut Hesychios von Alexandria«, ein Name den Georges Cuvier 1817 für eine Gattung der Nektarvögel verwendete, und »certhios κερθιος« für »einen kleinen Baumbewohner, der laut Aristoteles Insekten frisst«[6] zusammen. Das Artepitheton »peruana« bezieht sich auf das Land Peru.[7]
Literatur
- Donald Eugene Kroodsma, David Brewer: Peruvian Wren (Cinnycerthia peruana). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona 4. März 2020 (englisch, hbw.com).
- Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O’Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 2007, ISBN 978-0-7136-8673-9.
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Jean Louis Cabanis: Im ferneren Verlauf der Sitzung legt Herr Cabanis eine grössere Zahl peruanischer Vögel des Berliner Museums vor, welche vom Herrn Jelski gesammelt wurden und überraschend viel Neues darbietet. Herr Cabanis charakterisiert die neuen, oder weniger bekannten Arten wie folgt. In: Journal für Ornithologie (= 4). Band 1, Nr. 3, 1873, S. 315–329 (biodiversitylibrary.org).
- René Primevère Lesson: Catalogue des oiseaux nouveaux ou peu connus de la collection Abeillé. In: L'Écho du monde savant et l'Hermès: journal analytique des nouvelles et des cours scientifiques (= 2). Band 11, Nr. 8, 1844, S. 182–184 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
- Cinnycerthia peruana in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019.3. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 5. Januar 2020.
- BirdLife International: Species Factsheet – Peruvian Wren (Cinnycerthia peruana). Abgerufen am 5. Januar 2020.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Peruvian Wren (Cinnycerthia peruana) in der Internet Bird Collection
- Sepiazaunkönig (Cinnycerthia peruana) bei Avibase; abgerufen am 5. Januar 2020.
- Cinnycerthia peruana im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 5. Januar 2020.
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Peruzaunkönig (Cinnycerthia peruana)
- Peruvian Wren (Cinnycerthia peruana) in der Encyclopedia of Life. Abgerufen am 5. Januar 2020 (englisch).
Einzelnachweise
- IOC World Bird List Dapple-throats, sugarbirds, fairy-bluebirds, kinglets, hyliotas, wrens, gnatcatchers
- Donald Eugene Kroodsma u. a.
- Thomas Scott Schulenberg u. a., S. 526.
- Jean Louis Cabanis, S. 317.
- René Primevère Lesson, S. 182.
- James A. Jobling, S. 108.
- Jean Louis Cabanis, S. 315.
Anmerkungen
- Lesson kategorisierte Cinnycerthia cinnamomea, ein Synonym für den Einfarb-Zaunkönig (Cinnycerthia unirufa (Lafresnaye, 1840)), in die neue Gattung ein.