Percy Faraday Frankland
Percy Faraday Frankland (* 3. Oktober 1858 in London; † 28. Oktober 1946 in Lochawe, Argyllshire) war ein britischer Chemiker.
Er war der Sohn des Chemikers Edward Frankland und studierte 1875 bis 1878 Geologie an der Royal School of Mines in London (wo sein Vater Chemie unterrichtete) und ging dann zum Chemiestudium nach Würzburg, wo er 1880 bei Johannes Wislicenus[1] mit der Arbeit Über die Einwirkung von Diazonaphtalin auf Salicylsäure promoviert wurde. Frankland war dann Assistent für Chemie an der Royal School of Mines und erhielt 1881 den Bachelor-Abschluss in Chemie an der Universität London. 1888 wurde er Professor am University College Dundee und 1894 am Mason College (der späteren Universität Birmingham). 1918 wurde er emeritiert.
Wie sein Vater befasste er sich auch mit Bakteriologie und Wasseranalyse und in der Nachfolge von Louis Pasteur mit der Chemie der Bakterien-Gärung und der optischen Aktivität der dabei entstehenden Substanzen. Ihn interessierte insbesondere der Zusammenhang von Struktur und optischer Aktivität und er trug dazu mit seinen Schülern umfangreiches Beobachtungsmaterial zusammen, dessen Wert aber aus heutiger Sicht eingeschränkt ist, da er zum Beispiel den Einfluss des Lösungsmittels vernachlässigte.
Er war CBE (1920) und Fellow der Royal Society (1891) sowie Ehrendoktor der University of St Andrews. 1882 heiratete er die Tochter Grace (1858–1946) des Othologen Joseph Toynbee, die selbst in Mikrobiologie forschte, teilweise mit ihrem Mann und dessen Vater. 1903 schrieb sie ein populärwissenschaftliches Buch über Bakterien. Frankland schrieb mit seiner Frau auch ein Buch über Louis Pasteur (London, Cassell 1898). 1919 erhielt er die Davy-Medaille.
Zu seinen Studenten gehört Francis Aston.
Literatur
- Winfried Pötsch u. a.: Lexikon bedeutender Chemiker, Harri Deutsch 1989
- William Edward Garner: Obituary Notices Fellows Royal Society 1948, S. 697–715
Einzelnachweise
- Lebensdaten, Publikationen und Akademischer Stammbaum von Percy F. Frankland bei academictree.org, abgerufen am 1. Januar 2018.