Pella (Jordanien)

Pella, arabisch طبقة فحل Tabaqat Fahl, DMG Ṭabaqat Faḥl, ist ein Dorf mit antiker Ruinenstätte im nordwestlichen Jordanien. Pella liegt im Jordantal ungefähr 85 km nördlich von Amman und ist etwa eine halbe Fahrstunde von der nordjordanischen Stadt Irbid entfernt.

Karte der Dekapolis mit Pella
Plan der Ausgrabungen

Geschichte

Seit der Jungsteinzeit ist die Ortslage ununterbrochen besiedelt. Dazu trug die ständig wasserführende Quelle im Wadi Jirm bei, die eine zuverlässige Wasserversorgung sicherstellte. Aus der Mittel- und Spätbronzezeit sind Tempel erhalten, ebenso einer aus der Eisenzeit. Zum ersten Mal im 19. Jahrhundert v. Chr. in ägyptischen Inschriften als ‚Pihilum‘ oder ‚Pehel‘ erwähnt, wurde der Ortsname später zu Pella hellenisiert, wohl zu Ehren von Pella in Makedonien, dem Geburtsort von Alexander dem Großen.

Auf die hellenistische Stadt folgte die römische, von der einige sehenswerte Ruinen erhalten sind. In dieser Zeit gehörte Pella zur Dekapolis, einer Gruppe von zehn Städten in Palästina, die Zentren griechisch-römischer Kultur waren. Es war vermutlich der Zufluchtsort für Christen aus der Jerusalemer Urgemeinde[1] und besitzt eine der ältesten Kirchen der Christenheit. Aus der byzantinischen Besiedlungsphase sind drei große Basiliken erhalten.

Nach der arabischen Eroberung war Pella etwa hundert Jahre eine umayyadische Stadt, bis sie im Jahre 747 von einem Erdbeben zerstört wurde. Danach existierte Pella bis heute nur noch als ein kleines Dorf.

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Literatur

  • Frank Rainer Scheck, Jordanien. Völker und Kulturen zwischen Jordan und Rotem Meer, Ostfildern 6. Aufl. 2011, S. 140–147 ISBN 3-7701-3979-8
  • Stephen J. Bourke: Pella in Jordan 2009. Urban Origins, a Bronze Age Palatial Residence and Hellenistic Husn. In: The Near Eastern Archaeology Foundation Bulletin (NEAF Bulletin) 54, Sidney 2010, S. 3–6 online (PDF-Datei; 1,31 MB)
  • Stephen J. Bourke: Excavations on Tell Husn, Pella in Jordan. NEAF Bulletin 52, Sidney 2008, S. 4–5 online (PDF-Datei; 3,54 MB)

Einzelnachweise

  1. Eusebius von Caesarea, historia ecclesiastica 3,5,2f.

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