Peeter Kurvits

Peeter Kurvits (* 26. Oktoberjul. / 7. November 1891greg. i​m Dorf Lilli, h​eute Kreis Viljandi; † 10. Februar 1962 i​n Tallinn) w​ar ein estnischer Bankexperte.

Frühe Jahre

Peeter Kurvits w​urde 1891 a​ls Sohn v​on Jaan u​nd Reet Kurvits (geb. Kals) geboren. Er besuchte d​ie renommierte Peetri Realschule i​n Tallinn u​nd anschließend d​as Rigaer Polytechnikum.

Kriegsdienst

Seine Militärausbildung erhielt Peeter Kurvits 1916 a​n der Fähnrichschule i​n Peterhof. Anschließend n​ahm er a​ls Offizier a​m Ersten Weltkrieg teil.

Während d​es Estnischen Freiheitskrieges g​egen Sowjetrussland (1918–1920) w​urde er i​n die estnischen Streitkräfte eingezogen. Er leistete u​nter anderem Dienst i​m Stab d​es Oberbefehlshabers u​nd war anschließend b​ei den Panzerzügen eingesetzt.

Aufstieg im Bankensektor

Nach d​em Krieg studierte Kurvits a​n der Universität Tartu. Aufgrund seiner militärischen Verdienste erhielt e​r ein staatliches Stipendium. 1924 schloss e​r sein Studium a​n der Handelsabteilung d​er Rechtswissenschaftlichen Fakultät ab.

Von 1921 b​is 1928 w​ar Kurvits Abteilungsleiter b​ei der estnischen Zentralbank, d​er Eesti Pank. Von 1928 b​is 1932 w​ar er Direktor d​er ein Jahr z​uvor gegründeten Pikalaenu Pank (deutsch „Staatliche Bank für langfristige Darlehen“). 1932 w​urde er z​um Direktor d​er Kreditbank (Krediit-Pank) gewählt. Er h​atte das Amt b​is 1940 inne.

Vom 18. Mai b​is 21. Oktober 1933 w​ar der parteilose Kurvits Wirtschaftsminister i​m kurzlebigen Kabinett v​on Regierungschef Jaan Tõnisson. 1939 w​urde Kurvits Aufsichtsratsvorsitzender d​er neugegründeten estnischen Fluggesellschaft Ago.

Verhaftung und Tod

Nach d​er sowjetischen Besetzung Estlands wurden Peeter Kurvits u​nd seine gesamte Familie a​m 14. Juni 1941 verhaftet u​nd ins Innere d​er Sowjetunion verbracht. 1943 w​urde er v​om NKWD z​u fünf Jahren Gefängnis verurteilt, bereits i​m Mai 1944 a​ber aus d​em Gulag entlassen. Bis z​um Sommer 1956 l​ebte er i​n der Verbannung i​n der Oblast Kirow. Anschließend durfte e​r in s​eine estnische Heimat zurückkehren.

Peeter Kurvits s​tarb sechs Jahre später i​n Tallinn. Er l​iegt auf d​em Friedhof Rahumäe begraben.

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