Paykull (Adelsgeschlecht)

Paykull i​st der Name e​ines altlivländisch-schwedischen Adelsgeschlechts.

Stammwappen derer von Paykull[1]

Geschichte

Die Paykull entlehnen i​hren Familiennamen e​inem altlivländischen Besitzgut. Sie traten i​m ausgehenden 14. Jahrhundert a​ls Vasallen d​es Deutschen Ordens i​m Gebiet u​m Lais auf. Wennemar v​on Brüggenei belehnte h​ier 1398 Nikolas Paitekylle, Sohn d​es Euerhard, m​it Land. Die sichere Stammreihe beginnt m​it Brant v​on Paykull, urkundlich 1461–1474, dessen Sohn Hans 1508 Türpsal i​n Estland erwarb.[2]

1651 w​urde Göran Paykull i​n den schwedischen Freiherrnstand erhoben u​nd 1652 i​n die Freiherrnklasse d​er Schwedischen Ritterschaft introduziert (Nr. 33). Die v​on ihm gestiftete freiherrliche Linie i​st mit seinem Sohn Gustav Karl v​on Paykull 1676 erloschen.

Die Familie w​urde 1746 i​n die Matrikel d​er Estländischen Ritterschaft (Nr. 43) u​nd 1818 m​it Otto v​on Paytkull a.d.H. Kersel i​n die d​er Livländischen Ritterschaft (Nr. 324) aufgenommen.

Bereits 1756 w​urde Carl Fredrik Paykull (1719–1789) i​n Schweden naturalisiert (Nr. 1978). Sein Sohn Gustaf (1757–1826) erhielt 1818 d​ie Anerkennung d​es Freiherrnstandes u​nd wurde i​m selben Jahr b​ei der Freiherrnklasse d​er Schwedischen Ritterschaft introduziert (Nr. 370).

Wappen

  • Das Stammwappen ist gespalten[1], rechts von Schwarz und Silber geschacht, links in Gold drei schwarze Krähen übereinander. Auf dem Helm mit rechts schwarz–goldenen, links schwarz–silbernen Decken ein wachsender goldener Löwe mit ausgeschlagener roter Zunge, in der Rechten ein silbernes Schwert haltend, zwischen einem schwarzen offenen Flug. Das Stammwappen wurde 1696 in das gräfliche Wappen derer von Mellin aufgenommen.
  • Das freiherrliche Wappen (1651) ist geviert und belegt mit einem Herzschild wie Stammwappen; Felder 1 und 4 geteilt, oben in Rot vier, unten in Rot 2 aufsteigende silberne Pfeilspitzen, 2 in Blau ein aufgerichteter zweischwänziger goldener Löwe, in der Vorderpranke eine brennende silberne Bombe haltend, 3 in Gold ein blauer Adler. Zwei Helme, auf dem rechten mit rot–silber–schwarz–goldenen Decken der Stammhelm, auf dem linken mit blau–gold–schwarz–silbernen Decken ein wachsender Geharnischter, mit der Rechten eine silberne Hellebarde an silberne Lanze aufsetzend, die Linke in die Seite stemmend, zwischen sechs (rot-gold blau-blau-gold-rot) zweizipfligen Fahnen an goldenen Lanzen.
  • Das freiherrliche Wappen (1818) ist geviert und belegt mit einem Herzschild wie Stammwappen; Feld 1 in Blau ein silberner Sparren, unten begleitet von einem fünfstrahligen silbernen Stern, Feld 2 in Silber schrägrechts ein schwarzer Spaten, geschränkt mit einer schwarzen Sense, Feld 3 in Silber kranzförmig ein naturfarbener Eichenzweig und ein naturfarbener Lorbeerzweig, Feld 4 in Schwarz zwei geschränkte brennende goldene Fackeln. Zwei Helme ohne Decken: rechts der Stammwappenhelm, links der Stern zwischen zwei von Silber und Blau übereck-geteilten Büffelhörnern; Als Schildhalter zwei widersehende schwarze Adler.[3]

Angehörige

  • Göran Paykull (1605–1657), schwedischer Generalleutnant, Reichsrat und Gouverneur von Wismar
  • Gustav Karl von Paykull (1653–1676), schwedischer Rittmeister und Kammerherr, als der Erfreuliche Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft
  • Otto Arnold Paykull (1662–1707), polnisch-sächsischer Generalleutnant
  • Gustaf von Paykull (1757–1826), schwedischer Vogel- und Insektenkundler
  • Friedrich Robert Alexander von Paykull (1818–1876), russischer Generalmajor
  • Otto Arnold Wilhelm von Paykull (1819–1890), russischer Generalmajor
  • Carl Vilhelm von Paykull (1836–1869), Professor für Geologie an der Universität Uppsala

Literatur

Einzelnachweise

  1. Carl Arvid Klingspor: Baltisches Wappenbuch, Stockholm 1882, S. 85, Tfl. 85.
  2. GHdA: Adelslexikon Band X (Band 119 der Gesamtreihe), Limburg an der Lahn 1999, S. 219 f.
  3. GHdA: Adelslexikon Band X (Band 119 der Gesamtreihe), Limburg an der Lahn 1999, S. 220.
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