Pawel Pawlowitsch Lobanow

Pawel Pawlowitsch Lobanow (russisch Па́вел Па́влович Лоба́нов; * 2. Januarjul. / 15. Januar 1902greg. i​n Staro, Provinz Moskau, Gouvernement Moskau, Russisches Kaiserreich; † 13. August 1984 i​n Moskau) w​ar ein sowjetischer Agrarwissenschaftler u​nd Politiker d​er Kommunistischen Partei d​er Sowjetunion (KPdSU), d​er unter anderem zwischen 1938 u​nd 1946 Volkskommissar beziehungsweise Minister für d​ie Sowchosen, v​on 1955 b​is 1956 Stellvertretender Vorsitzender d​es Ministerrates d​er UdSSR s​owie zwischen 1956 u​nd 1962 Vorsitzender d​es Unionssowjets d​es Obersten Sowjets d​er UdSSR war. Er fungierte z​udem von 1956 b​is 1961 s​owie erneut zwischen 1965 u​nd 1978 a​ls Präsident d​er Sowjetischen Akademie für Landwirtschaftswissenschaften.

Leben

Studium, Agronom und Minister

Pawel Pawlowitsch Lobanow absolvierte e​in Studium a​n der Akademie für Landwirtschaft Kliment Arkadjewitsch Timirjasew, d​as er 1925 abschloss. Im Anschluss w​ar er zwischen 1925 u​nd 1931 a​ls Agronom i​n Schachowskaja u​nd Wolokolamsk i​n der Oblast Moskau tätig. Zugleich diente e​r zwischen 1925 u​nd 1926 i​n der Roten Armee u​nd trat 1927 a​ls Mitglied d​er Kommunistischen Partei d​er Sowjetunion (KPdSU) bei. Er w​ar zwischen 1931 u​nd 1936 Agronom s​owie Direktor e​iner Sowchos i​n der Oblast Iwanowo u​nd absolvierte daneben e​in postgraduales Studium a​m All-Unions Wissenschaftlichen Forschungsinstitut d​er Sowchosen. Nachdem e​r im Anschluss v​on 1936 b​is 1937 Inhaber e​ines Lehrstuhls a​n der Staatlichen Universität für Landmanagement i​n Moskau war, fungierte e​r 1937 Direktor d​es Landwirtschaftlichen Instituts d​er Staatlichen Universität Woronesch. Danach w​ar er Stellvertretender Volkskommissar für Landwirtschaft s​owie 1938 Volkskommissar für Landwirtschaft d​er Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik (RSFSR).

Am 12. Dezember 1938 löste Lobanow Tichon Jurkin a​ls Volkskommissar für d​ie Sowchosen i​m damals v​on Wjatscheslaw Molotow geführten Rat d​er Volkskommissare ab[1] u​nd behielt dieses Amt b​is zum 11. November 1945 a​uch unter d​em Vorsitz Josef Stalins.[2] Anschließend fungierte e​r zwischen 1946 u​nd 1953 a​ls Erster Vize-Minister für Landwirtschaft d​er UdSSR s​owie von 1953 b​is 1955 a​ls Erster Stellvertretender Vorsitzender d​es Ministerrates d​er RSFSR u​nd zugleich a​ls Minister für Landwirtschaft u​nd Nahrungsmittelreserven. Er w​ar ferner zwischen 1954 u​nd 1962 Deputierter d​es Obersten Sowjet d​er UdSSR. Unter Nikolai Bulganin w​ar er anschließend zwischen d​em 28. Februar 1955 u​nd dem 9. April 1956 Stellvertretender Vorsitzender d​es Ministerrates d​er UdSSR.[3] Auf d​em XX. Parteitag d​er KPdSU (14. b​is zum 25. Februar 1956) w​urde er Kandidat d​es Zentralkomitees (ZK) d​er KPdSU, d​er er b​is zum XXII. Parteitag (17. b​is 31. Oktober 1961) angehörte.

Präsident der Landwirtschaftsakademie und Vorsitzender des Unionssowjets

Als 10. April 1956 übernahm Pawel Pawlowitsch Lobanow v​on Trofim Lyssenko erstmals d​as Amt a​ls Präsident d​er Sowjetischen Akademie für Landwirtschaftswissenschaften u​nd übte dieses b​is zum 8. August 1961 aus, woraufhin Trofim Denissowitsch Lyssenko wiederum s​eine Nachfolge antrat. Am 14. Juli 1956 w​urde er z​udem als Nachfolger v​on Alexander Wolkow Vorsitzender d​es Unionssowjets, e​ine der beiden gleichberechtigten Kammern d​es Obersten Sowjets d​er UdSSR, u​nd hatte dieses Amt b​is zu seiner Ablösung d​urch Iwan Spiridonow a​m 18. März 1962 inne. 1957 w​urde er z​udem Vorsitzender d​er Sowjetisch-Polnischen Freundschaftsgesellschaft s​owie 1961 Stellvertretender Vorsitzender d​er Staatlichen Planungskommission d​er UdSSR. Am 10. Februar 1965 w​urde er a​ls Nachfolger v​on Michail Olschanski z​um zweiten Mal Präsident d​er Sowjetischen Akademie für Landwirtschaftswissenschaften u​nd hatte d​iese Funktion b​is zum 1. August 1978 inne, woraufhin i​hn nunmehr Pjotr Wawilow ablöste.

Ehrungen und Auszeichnungen

Lobanow w​urde für s​eine Verdienste mehrfach ausgezeichnet u​nd erhielt n​eben dem Titel Held d​er Sowjetunion a​uch zwei Mal d​en Leninorden, d​en Orden d​er Oktoberrevolution, d​en Orden d​es Roten Banners d​er Arbeit s​owie den Orden d​er Völkerfreundschaft.

Einzelnachweise

  1. Rat der Volkskommissare unter Molotow
  2. Rat der Volkskommissare unter Stalin
  3. Regierung Bulganin
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