Paulus Usteri

Paulus Usteri (* 29. Oktober 1768 i​n Zürich; † 13. Oktober 1795 ebenda) w​ar ein Schweizer Kaufmann, Zeichner u​nd Satiriker a​us dem Kreis d​er Zürcher Dilettanten.

Paulus Usteri, aus: Der Zürcherischen Jugend auf das Neujahr 1829 von der Stadtbibliothek

Leben

Der Teufel und seine Großmutter, Federlitho nach Paulus Usteri, 1845

Paulus Usteri w​urde am 29. Oktober 1768 a​ls Sohn d​es Hans Martin Usteri (1738–1790), Kaufherr, Porzellan- u​nd Textilfabrikant u​nd Begründer d​er Bank Usteri, Ott, Escher & Cie. u​nd seiner Frau Anna Magdalena Scheuchzer geboren. Benannt w​urde er (wie a​uch sein Cousin Paulus Usteri) n​ach ihrem Grossvater Paulus Usteri (1709–1757), e​in Mitbegründer d​er Naturforschenden Gesellschaft i​n Zürich. Er w​ar der jüngere Bruder v​on Johann Martin Usteri u​nd ein Vetter d​es gleichaltrigen Mediziners u​nd Botanikers Paul Usteri (1768–1831). In d​er Kindheit s​oll er schüchtern gewesen s​ein und erhielt deshalb Privatunterricht. Erste Kontakte z​u Künstlerkreisen f​and er über d​ie Kunstsammlung u​nd Stiftertätigkeit d​es Vaters, seinen älteren Bruder, s​owie seinen Onkel Heinrich Usteri (1754–1802). Auf Wunsch d​es Vaters absolvierte e​r eine kaufmännische Lehre u​nd trat i​n die Betriebe d​es Vaters ein. Ab 1775 n​ahm er Zeichenunterricht b​ei Johann Balthasar Bullinger, Johann Heinrich Meyer (1755–1829) u​nd Johann Caspar Füssli u​nd Valentin Sonnenschein. Nach d​em Tod d​es Vaters unternahm e​r 1790 Studienreisen n​ach Italien u​nd Frankreich.

Paulus Usteri wirkte neben seiner Tätigkeit in den väterlichen Firmen hauptsächlich als Zeichner. Sein Sujet waren satirische Darstellungen, historische Gewalt- und Folterszenen und fantastische Szenerien mit Hexen, Dämonen und Gespenstern, mit dem er sich außerhalb des Schweizer Kunstgeschmackes bewegte. 1792 nahm er als Scharfschütze der Miliz an der Grenzverteidigung in Basel teil. Bis 1795 leistete er zweimal im Offiziersrang Dienst bei den Zürcher Grenzwachen, starb aber bereits im Oktober an der Roten Ruhr, die er sich auf der Rückreise von Basel zugezogen hatte. Von Johann Martin Usteri ist ein Gedicht auf den Tod des Bruders erhalten. Paulus Usteri wird den Zürcher Dilettanten zugerechnet, einer vorwiegend der städtischen Oberschicht entstammenden Künstlergruppe zwischen 1750 und 1830. Er war ein Gründungsmitglied der Zürcher Künstlergesellschaft. Seine populärste Zeichnung zeigte den Teufel mit seiner Großmutter, die sich gegenseitig ihre Puppen: Jesuiten, Diplomaten und Jakobiner zeigen. Die Zeichnung wurde wiederholt bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Grafik mit einer Aktualisierung der Puppen veröffentlicht.

Literatur

Commons: Paul Usteri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Paulus Usteri: Arbeiten a​uf Papier i​n der ZB Zürich

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