Paul Ziegler (Politiker, 1871)

Paul Ziegler (* 15. September 1871 i​n Barmen (heute Stadtteil v​on Wuppertal); † 1945 i​n Erfurt)[1] w​ar ein deutscher Politiker (DDP).

Paul Ziegler

Leben

Nach d​em Besuch d​er Volksschule i​n Barmen w​urde Ziegler z​um Schlosser ausgebildet. Er übte seinen Beruf i​n verschiedenen Maschinenfabriken aus, b​evor er a​b 1904 a​ls „Lokalbeamter“ für d​en Gewerkverein d​er deutschen Maschinenbau- u​nd Metallarbeiter (Hirsch-Duncker), a​b 1907 a​ls Bezirksleiter d​es Sekretariats Siegen tätig war.

Von 1910 b​is 1929 w​ar Ziegler Stadtverordneter i​n Siegen. Während d​es Ersten Weltkriegs w​ar Ziegler z​udem Mitglied d​er örtlichen Lebensmittelverwaltungsdeputation. 1918/1919 w​ar er Mitglied d​es (bürgerlich orientierten) städtischen Arbeiter- u​nd Soldatenrats. Er w​ar Vorsitzender d​er Allgemeinen Ortskrankenkasse Siegen u​nd Vorsitzender d​es Verbandes Westfälischer Krankenkassen. Er w​ar Vorstandsmitglied d​es Gesamtverbands d​er Krankenkassen Deutschlands. Von 1929 b​is 1933 leitete e​r das Arbeitsamt d​er Stadt Erfurt.

Im Januar 1919 w​urde Ziegler i​n die Weimarer Nationalversammlung gewählt. Anschließend gehörte e​r von Juni 1920 b​is September 1930 für v​ier Legislaturperioden d​em Reichstag a​ls Vertreter d​es Wahlkreises 20 beziehungsweise (nach e​iner Neudurchnummerierung d​er Wahlkreise) 18 (Westfalen Süd) an. Im Parlament g​alt er a​ls Vertreter d​es linken Flügels d​er DDP.[2]

Am 1. Mai 1933 w​urde Ziegler Mitglied d​er NSDAP.[3]

Schriften

  • Kriegslöhne und Kriegsgewinne in der Siegerländer Metallindustrie. 1918
  • Die Forderung der deutschen Demokratischen Partei. Tatkräftige Sozialpolitik. Rede im Reichstage am 26. Juni 1924. 1924

Literatur

  • Gerhard Hufnagel: Interesse und Verantwortung. Die metallindustriellen Arbeitgeberverbände des Siegerlandes vom Kaiserreich bis zur deutschen Diktatur, Siegen: Vorländer 2000.
  • Karin Jaspers / Wilfried Reinighaus: Westfälisch-lippische Kandidaten der Januarwahlen 1919. Eine biographische Dokumentation, Münster: Aschendorff 2020 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen – Neue Folge; 52), ISBN 9783402151365, S. 206f.

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten nach Reichstagshandbücher der 1. bis 4. Legislaturperiode der Weimarer Republik.
  2. Juergen C. Hess: „Das Ganze Deutschland soll es sein“. Klett-Cotta, Stuttgart 1978, ISBN 3-12-910820-3, S. 124.
  3. Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Droste, Düsseldorf 1991, ISBN 3-7700-5162-9, S. 636.
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