Paul Stelkens
Leben und Wirken
Stelkens bestand 1957 im Städtischen neusprachlichen Gymnasium Köln-Nippes[1] das Abitur und studierte anschließend an den Universitäten Freiburg und Köln Rechtswissenschaft. 1961 legte er in Köln die erste und 1966 nach der Promotion vor dem Landesjustizprüfungsamt in Düsseldorf die zweite juristische Staatsprüfung ab. Anschließend begann er seine richterliche Laufbahn als Gerichtsassessor beim Verwaltungsgericht Köln. Von 1972 bis 1975 war er an das Bundesministerium der Justiz in Bonn abgeordnet. Während dieser Zeit wurde er zum Richter am Oberverwaltungsgericht ernannt. 1975 kehrte er als Vorsitzender Richter an das Verwaltungsgericht Köln zurück. Dort leitete er eine Kammer, die sich im Wesentlichen mit Verfahren aus dem Bau- und Denkmalschutzrecht befasste. Im August 1986 wurde Stelkens zum Vorsitzenden Richter am Oberverwaltungsgericht NRW ernannt. Hier leitete er zunächst den 3. Senat, der Verfahren aus dem Erschließungsbeitragsrecht bearbeitet, und anschließend bis zum Eintritt in den Ruhestand den 10. und 10 a Senat, der für Verfahren aus dem Bau- und Denkmalschutzrecht zuständig ist.[2]
Seit Ende der 1960er Jahre war Stelkens Lehrbeauftragter zunächst an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln und später an der Universität Köln. Im Oktober 1994 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Köln ernannt. über seine Lehrtätigkeit hinaus hat Stelkens in zahlreichen Publikationen und Vorträgen wissenschaftlich-juristisch gearbeitet. Er ist Mitherausgeber und -autor von zwei Standard-Kommentaren zum Verwaltungsverfahrensgesetz und zur Verwaltungsgerichtsordnung und Verfasser eines Lehrbuchs zum Verfahrensrecht.[2]
In den Jahren von 1991 bis 1998 erarbeitete er im Auftrag des Bundesjustizministeriums Gesetzentwürfe zum Aufbau einer Verwaltungsgerichtsbarkeit in der Ukraine.[2]
Stelkens war seit 1972 im Bund Deutscher Verwaltungsrichter Referent für Verfahrensrecht. In der Zeit von 1988 bis 1992 war er Vorsitzender der Vereinigung der Verwaltungsrichter und Verwaltungsrichterinnen im Land Nordrhein-Westfalen.[2]
Ende Februar 2000 ist Paul Stelkens in den Ruhestand getreten und betätigt sich seitdem als Lokalhistoriker. Vom Stadtarchiv Frechen wurden zahlreiche Bücher und Schriften von Paul Stelkens herausgegeben[3] und Vorträge veranstaltet.[4]
Paul Stelkens war als Vorsitzender Richter am Oberverwaltungsgericht NRW beruflich Jahrzehnte mit Städtebau- und Denkmalrecht befasst. Für besondere ehrenamtliche Verdienste in der landschaftlichen Kulturpflege erhielt er 2013 den Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland (siehe auch Liste von Trägern des Rheinlandtalers).
Werke
Fachliteratur
- Verwaltungsverfahrensgesetz – VwVfG (zusammen mit Heinz Joachim Bonk und Michael Sachs), C.H. Beck, 2017, ISBN 978-3-406-71095-7
- Arbeitsgesetze – ArbG (zusammen mit Heinz Joachim Bonk und Klaus Leonhardt), Beck-Texte im dtv, 1978, ISBN 978-3-406-05006-0
Heimatkunde
- Die Geschichte der Königsdorfer Villa Pauli und ihrer Erbauer, Verein für Geschichte Pulheim e.V., 2018, ISBN 978-3-927765 62-7
- Cathrin von Kleinkönigsdorf, Stadtarchiv Frechen, 2017, ISBN 978-3-9816848-3-4
- Gefangene und Zwangsarbeiter in Köln, Stadtarchiv Frechen, 2015, ISBN 978-3-9816848-1-0
- Die Hensmann-Villa in Gönigsdorf, Stadtarchiv Frechen, 2014, ISBN 978-3-00-040962-2
- Der Bomberabsturz in Königsdorf am 15. Oktober 1944 und seine deutschen und amerikanischen Opfer, Stadtarchiv Frechen, 2014, ISBN 978-3-00-040963-9
- Römisches Leben in Königsdorf gesucht, Stadtarchiv Frechen, 2014, ISBN 978-3-9816848-0-3
- Ein Pfarrer für Königsdorf, Stadtarchiv Frechen, 2013, ISBN 978-3-00-040961-5
Einzelnachweise
- Gymnasium Köln-Nippes: Festschrift 75 Jahre, 1978, Seite 138
- Pressemitteilung. Oberverwaltungsgericht NRW, Februar 2000, abgerufen am 9. März 2021.
- Schriften, auf stadtarchiv-frechen.de, abgerufen am 14. Februar 2022
- Videos und Vorträge, auf stadtarchiv-frechen.de, abgerufen am 14. Februar 2022