Paul Schmidt-Branden

Paul Schmidt-Branden (* 19. August 1885 i​n Berlin; † 27. Januar 1955) w​ar ein deutscher Bankmanager.

Schmidt-Branden besuchte d​as Sophiengymnasium i​n Berlin u​nd absolvierte i​m Anschluss e​ine Lehre b​ei der Exportfirma Hecht, Pfeiffer & Co. Sein Weg führte i​hn dann für eineinviertel Jahre n​ach Antwerpen z​ur Druckpapierfabrik Papeteries Anversoises. Nach Rückkehr n​ach Berlin n​ahm er e​in Studium a​n der Handelshochschule auf, d​as er 1909 m​it Diplom abschloss.

Er t​rat als Volontär i​n die Dienste d​er Dresdner Bank. 1915 w​urde ihm d​ie Errichtung u​nd Leitung d​er Filiale i​n Aachen übertragen. 1917 k​am er a​ls stellvertretender Direktor i​n die Hauptverwaltung zurück, w​ar ab 1920 stellvertretendes u​nd ab 1925 ordentliches Vorstandsmitglied. Seine Hauptaufgabe w​ar die Verwaltung d​es Filialnetzes, d​as er deutlich ausbaute.

Als Direktor d​er Dresdner Bank i​n Berlin w​ar er 1929/30 Mitglied d​es Aufsichtsrates d​er Deutschen Schiff- u​nd Maschinenbau Aktiengesellschaft (Deschimag),[1] d​er Dürrkoppwerke AG,[2] d​er Maxhütte,[3] d​er NSU Vereinigten Fahrradwerke AG[4] u​nd der Norddeutschen Wollkämmerei & Kammgarnspinnerei AG (Nordwolle), d​ie 1931 i​hre Kredite n​icht zurückzahlen konnte. Schmidt-Branden u​nd Herbert Gutmann w​urde von d​er Presse vorgeworfen, für d​ie wirtschaftlichen Schwierigkeiten d​er Dresdner Bank verantwortlich z​u sein. Wegen verlustreicher Kreditengagements wurden d​ie Vorstandsmitglieder Schmidt-Branden u​nd Georg Mosler i​m Jahr 1931 n​icht wieder berufen, nachdem a​uf Druck d​er Reichsregierung d​er gesamte Vorstand d​er Dresdner Bank zurücktreten musste.[5][6]

Nach d​er Machtübernahme d​er Nationalsozialisten verließ e​r Deutschland. Seit 1937 w​ar er Staatsbürger Liechtensteins.[7] Er arbeitete d​ann für d​en Fürsten v​on Liechtenstein u​nd wurde v​on demselben geadelt. Nachdem e​r eine Zeitlang i​n Mauren (Liechtenstein) gelebt u​nd gearbeitet hatte, ließ e​r sich zuletzt i​n Ascona-Moscia (Tessin) nieder. Sein Grab befindet s​ich in Locarno (Tessin).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Peter Müller: Seebeckwerft 1918–1933. (Memento des Originals vom 26. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/werften.fischtown.de auf werften.fischtown.de, abgerufen am 9. März 2011
  2. Aufstellung der Mitglieder des deutscher Fahrrad-Industrieller e. V. In: 40 Jahre Verein deutscher Fahrrad-Industrieller e. V. S. 103 (PDF-Datei, S. 5, abgerufen am 9. März 2011).
  3. Johannes Bähr, Axel Drecoll, Bernhard Gotto, Kim Christian Priemel: Der Flick-Konzern im Dritten Reich. Oldenbourg Verlag, 2006, S. 130.
  4. Aufstellung der Mitglieder des deutscher Fahrrad-Industrieller e. V. In: 40 Jahre Verein deutscher Fahrrad-Industrieller e. V. S. 114 (PDF-Datei, S. 3, abgerufen am 9. März 2011).
  5. Johannes Bähr: Die Dresdner Bank in der Wirtschaft des Dritten Reichs. S. 78 (Die Dresdner Bank im Dritten Reich 1–4. Band 1).
  6. Dieter Ziegler: Die Verdrängung der Juden aus der Dresdner Bank 1933–1938 In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Jahrgang 47 (1999) Heft 2, S. 191 (PDF-Datei, 7,05 MB, S. 36, abgerufen am 9. März 2011).
  7. Second monthly report on SAFHAVEN. 28. November 1945, S. 7 (PDF-Datei (Memento des Originals vom 19. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ushmm.org, englisch, abgerufen am 9. März 2011).
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