Paul Raebel
Paul Alfred Raebel (* 12. Juni 1906 in Breslau; † 22. Mai 1980 in Hannover[1]) war ein deutscher SS-Hauptsturmführer, Leiter des Zwangsarbeitslagers Kamionki und verurteilter Kriegsverbrecher.
Leben
Raebel war Sohn eines Holzbildhauers. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine Schlosserlehre und wurde Bau- und Maschinenschlosser. Am 1. September 1932 trat er der NSDAP (Mitgliedsnummer 1.294.384) und SS bei.[2] Ab März 1936 arbeitete er in Kinderheilanstalten. Im August 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen.[3] Ab 7. Januar 1940 war er Fachführer beim Sonderdienst Lublin, zuletzt Sonderdienst-Kompanieführer. Ab Februar 1941 wurde er als Sonderdienst-Referent im Distrikt Radom eingesetzt. Am 21. Oktober 1941 wurde er zum SSPF Lemberg versetzt, wo er als Judenreferent tätig war.[2] Zudem wurde er zum Leiter des Zwangsarbeitslagers Kamionki ernannt.[3] Nach Liquidierung des Lagers am 1. August 1943 war er Wachdienstführer des ZAl Krakau-Plazsow. Anfang 1945 befand er sich in der SS-Verwaltungsschule in Arolsen. Am 29. März 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft.
Nach dem Krieg lebte er unter dem falschen Namen Peter Hering.[4] Am 15. Juli 1966 wurde er vom LG Stuttgart zu lebenslanger Zuchthausstrafe verurteilt. Im Jahre 1976 wurde er aus der Haft entlassen.[3]
Literatur
- Dieter Pohl: Nationalsozialistische Judenvernichtung in Ostgalizien 1941–1945. Oldenbourg, München 1997, ISBN 3-486-56313-0.
- Thomas Sandkühler: Endlösung in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941–1944. Dietz Nachfolger, Bonn 1996, ISBN 3-8012-5022-9.
Einzelnachweise
- Sterberegister des Standesamtes Hannover Nr. 4137/1980.
- Thomas Sandkühler: Endlösung in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941—1944. Bonn, 1996, S. 436.
- Dieter Pohl: Nationalsozialistische Judenvernichtung in Ostgalizien 1941–1945. München, 1997 S. 419.
- Thomas Sandkühler: Endlösung in Galizien. Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941—1944. Bonn, 1996, S. 437.