Paul Noack

Paul Robert Karl Noack (* 28. September 1925 i​n Hagen/Westfalen; † 15. April 2003) w​ar ein deutscher Politikwissenschaftler u​nd Journalist.

Leben

Noack w​urde 1925 a​ls Sohn e​ines kaufmännischen Direktors geboren. Nach Kriegsdienst u​nd Kriegsgefangenschaft n​ahm er e​in Studium d​er Germanistik, Romanistik, Kunstgeschichte u​nd Anglistik auf. Er studierte a​n den Universitäten Freiburg i​m Breisgau, Genf u​nd Paris. 1953 w​urde er a​n der Philosophischen Fakultät d​er Universität Freiburg m​it der Dissertation Phantastik u​nd Realismus i​n den Novellen Achim v​on Arnims z​um Dr. phil. promoviert.

Er veröffentlichte d​ann als politischer Redakteur v​on 1954 b​is 1958 i​n der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Noack w​ar Prozessberichterstatter u. a. b​eim Prozess v​on Otto John. Von 1958 b​is 1968 a​ls stellvertretender Chefredakteur d​es Münchner Merkurs.

Ab 1968 lehrte Noack a​ls ordentlicher Professor für Politische Wissenschaften a​n der Pädagogischen Hochschule d​er Universität München u​nd ab 1982 Professor für Politische Wissenschaften a​m Geschwister-Scholl-Institut d​er Universität München, w​o er 1986 emeritierte. Er w​ar Mitherausgeber d​er Zeitschrift Politik u​nd Geschichte i​m Unterricht.

Er w​ar u. a. stellvertretender Vorsitzender d​er Theodor-Heuss-Stiftung, Ehrenpräsident d​er Deutsch-französischen Gesellschaften für München u​nd Oberbayern u​nd Leiter d​es politischen Clubs d​er Evangelischen Akademie Tutzing.

Er w​ar unter anderem Referent b​eim Veldensteiner Kreis.

Noack w​ar verheiratet u​nd Vater v​on zwei Kindern.

Schriften (Auswahl)

  • Tobias reist nach Kanada, Ensslin u. Laiblin, Reutlingen 1963.
  • Der Bund der Unbekannten, Ensslin u. Laiblin, Reutlingen 1966.
  • Deutschland von 1945 bis 1960. Ein Abriss der Innen- und Aussenpolitik. Olzog, München 1960.
  • Die Intellektuellen. Wirkung, Versagen, Verdienst. Olzog, München 1961.
  • Die deutsche Nachkriegszeit. Mit den wichtigsten Dokumenten im Anhang. Olzog, München 1966.
  • Internationale Politik. Eine Einführung. DTV, München 1970.
  • Was ist Politik? Eine Einführung in ihre Wissenschaft. Droemer-Knaur, Stuttgart 1973, ISBN 3-426-04556-7.
  • Das Scheitern der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft. Entscheidungsprozesse vor und nach dem 30. August 1954 (= Bonner Schriften zur Politik und Zeitgeschichte. Band 17). Droste, Düsseldorf 1977, ISBN 3-7700-0452-3.
  • Die manipulierte Revolution. Von der Bastille bis in unsere Zeit. Piper, München 1978, ISBN 3-492-02380-0.
  • Ist die Demokratie noch regierbar? List, München 1980, ISBN 3-471-78217-6.
  • mit Henning Behrens: Theorien der internationalen Politik. DTV, München 1984, ISBN 3-423-04414-4.
  • Korruption – die andere Seite der Macht. Kindler, München 1985, ISBN 3-463-40015-4.
  • Die dritte Kraft? Streitschrift für einen zeitnahen Liberalismus. List, München 1986, ISBN 3-471-78222-2.
  • (Hrsg.): Freiheit muss erkämpft werden. Hildegard Hamm-Brücher – Profil einer Politikerin. Piper, München 1991, ISBN 3-492-11439-3.
  • Olympe de Gouges, 1748–1793. Kurtisane und Kämpferin für die Rechte der Frau. DTV, München 1992, ISBN 3-423-30319-0.
  • Deutschland, deine Intellektuellen. Die Kunst, sich ins Abseits zu stellen. [Über die Besserwisser der Nation]. Ullstein, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-548-35308-8.
  • Carl Schmitt. Eine Biografie. Ullstein, Berlin 1996. ISBN 3-548-35581-1.
  • Eine Geschichte der Zukunft (= Schriftenreihe Extremismus & Demokratie, Band 9). Bouvier, Bonn 1996. ISBN 3-416-02648-9.
  • Ernst Jünger. Eine Biografie. Fest, Berlin 1998, ISBN 3-8286-0024-7.
  • Elisabeth Christine und Friedrich der Große. Ein Frauenleben in Preußen. Klett-Cotta, Stuttgart 2001, ISBN 3-608-94292-0

Auszeichnungen

Literatur

  • Paul Noack, in Internationales Biographisches Archiv 12/1999 vom 15. März 1999 (cs) Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 41/2001, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
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