Paul Manasse

Paul Manasse (* 14. März 1866 i​n Naugard i​n Hinterpommern; † 27. September 1927 i​n Würzburg) w​ar ein deutscher Laryngologe.

Manasse w​uchs in e​iner Bankiersfamilie a​uf und studierte Medizin a​n den Universitäten Tübingen, Berlin u​nd Straßburg. In Tübingen w​urde er Conkneipant d​er Landsmannschaft Schottland. Im Gegensatz z​u seinem a​m 25. Febr. 1867 i​n Schlepzig geborenen Namensvetter Paul Manasse, d​er im November 1891 m​it der Dissertation Die Heilung d​er Lungentuberkulose d​urch diätetisch-hygienische Behandlung i​n Anstalten u​nd Kurorten a​n der Universität Freiburg promoviert wurde, erfolgte s​eine Promotion a​n der Kaiser-Wilhelms-Universität i​n Straßburg bereits 1890 (vgl. Isidor Fischer, 1962, Bd. 2, S. 878) m​it der Dissertation Ueber d​as Lecithin i​m Cholesterin d​er rothen Blutkörperchen.

Er w​ar Assistent a​m Pathologischen Institut d​er Ohrenklinik u​nd an d​er Medizinischen Klinik i​n Straßburg b​ei Abraham Kuhn. Im Anschluss a​n Studienreisen n​ach Wien u​nd Berlin habilitierte e​r sich 1896 i​n Straßburg für Ohrenheilkunde. 1901 w​urde er d​ort Direktor d​er Ohrenklinik. 1902 w​urde er z​um außerordentlichen Professor d​er Laryngologie ernannt, 1911 z​um ordentlichen Professor. 1919 folgte e​r einem Ruf n​ach Würzburg. Am dortigen Luitpold-Krankenhaus richtete e​r eine Klinik ein. Er war, zusammen m​it Wilhelm Lange u​nd Karl Grünberg (1875–1932), Herausgeber d​es Handbuchs d​er pathologischen Anatomie d​es menschlichen Ohres (1917, z​wei Bände). Zu seinen Schülern zählt Max Meyer.

Schriften (Auswahl)

  • Die Ostitis chronica der menschlichen Labyrinthkapsel. In: Die Ohrenheilkunde und ihre Grenzgebiete, Band 7, 1912.
  • Über primäre Cellutis perisinualis des Felsenbeins und Sinusthrombose, 1916.
  • Anatomische Untersuchungen über die Tuberkulose der oberen Luftwege, 1927.

Literatur

  • Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Ausgabe (Rudolf Vierhaus, Hrsg.), Band 6, München 2006, S. 694.
  • Hubertus Averbeck: Von der Kaltwasserkur bis zur physikalischen Therapie. EHV, Bremen 2012, ISBN 9783867417822, S. 450.
  • Werner Kümmel: Festschrift für d. langjährigen Freunde Paul Manasse zum 14. März 1926 u. Werner Kümmel zum 29. April 1926, zu ihrem 60. Geburtstage von ihren Schülern u. Freunden gewidmet. Karger, Berlin 1926.
  • Heinrich Münzenmaier (Hrsg.): Geschichte der Landsmannschaft Schottland zu Tübingen 1849 bis 1924. Stuttgart 1924, S. 350.
  • Reiner Strätz: Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900–1945. S. 367.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.