Paul Horn (Philologe)

Paul Horn (geb. 14. Januar 1863 i​n Halle (Saale); gest. 11. November 1908 i​n Straßburg) w​ar ein deutscher Iranist u​nd Orientalist.

Leben

Paul Horn studierte v​on 1883 b​is 1885 orientalische Sprachen a​n der Universität Halle u​nd wurde d​ort 1885 b​ei Christian Bartholomae promoviert. 1889 erfolgte s​eine Habilitation a​n der Kaiser-Wilhelms-Universität i​n Strassburg, w​o er 1889 d​ie venia legendi erhielt u​nd im Jahr 1900 z​um Professor ernannt wurde.

Er war einer der wenigen Schüler von August Friedrich Pott (1802–1887).[1] Horn war mit anderen führenden Iranisten der damaligen Zeit Verfasser in dem berühmten Grundriss der iranischen Philologie teil (2 Bände., Straßburg 1896–1904), der eine enzyklopädische Zusammenfassung der Sprachen und Geschichte des Iran lieferte. Zusätzlich zu dem Kapitel IV in Band I (1. Band 2. Abt., IV. Paul Horn: Neupersische Schriftsprache.) schrieb er Kapitel XVII über die Geschichte des Iran nach der Eroberung durch die Muslime (Band II, S. 551–604 = 2. Band 2. Abschnitt, III. Paul Horn: Geschichte Irans in islamitischer Zeit). Er trug auch zu anderen Übersichtsarbeiten bei: Die Orientalischen Literaturen. Die Kultur der Gegenwart (Teil 1/7, Berlin und Leipzig, 1906, S. 235–81), über die mittelpersische, neupersische und türkische Literatur; Die Litteraturen des Ostens in Einzeldarstellungen (Band 4, Geschichte der türkischen Moderne, Leipzig, 1902, 2. Aufl., 1909; Band 6: Geschichte der persischen Litteratur, Leipzig, 1901, 2. Aufl., 1909).

Er w​ar verheiratet m​it Helene Schaupp-Horn.[2]

Publikationen (Auswahl)

  • I. Tahmasp: Die Denkwürdigkeiten Schâh Tahmâsp’s des Ersten von Persien (1515–1576). Aus dem Originaltext zum ersten Male übersetzt und mit Erläuterungen versehen von Paul Horn. Strassburg: Trübner, 1891
  • mit Georg Steindorff (Hrsg.): Sassanidische Siegelsteine (= Mittheilungen aus den orientalischen Sammlungen, 4). Berlin: Spemann, 1891
  • Grundriss der neupersischen Etymologie (= Sammlung indogermanischer Wörterbücher, 4). Strassburg: Karl J. Trübner, 1893 archive.org
  • Das Heer- und Kriegswesen der Grossmoghuls. Leiden: E. J. Brill, 1894 archive.org, archive.org
  • Asadî's neupersisches Wörterbuch Lughat-i Furs : nach der einzigen vaticanischen Handschrift. Hrsg. von Paul Horn. Berlin : Weidmann, 1897
  • Neupersische Schriftsprache. In: Wilhelm Geiger, Ernst Kuhn (Hrsg.): Grundriss der iranischen Philologie, Band 1,1. Strassburg: Trübner, 1898–1901, S. 1–200.
  • Geschichte Irans in islamitischer Zeit. In: Wilhelm Geiger, Ernst Kuhn (Hrsg.): Grundriss der iranischen Philologie. Band 2. Strassburg: Trübner, 1896–1904, S. 551–604.
  • Die deutsche Soldatensprache. Gießen: J. Rickersche Verlagsbuchhandlung, 1899 archive.org
  • Was verdanken wir Persien? In: Nord und Süd, Band 94, Heft 282, Sept. 1900, S. 377–395.
  • Geschichte der persischen Litteratur (= Die Litteraturen des Ostens in Einzeldarstellungen, Band 6,1). Leipzig: C. F. Amelang, 1901 archive.org, archive.org
  • Geschichte der türkischen Moderne (= Die Litteraturen des Ostens in Einzeldarstellungen, Band 4, Anhang). Leipzig: C. F. Amelang, 1902 242 Internet Archive

Anmerkungen

  1. August Friedrich Pott: Einleitung in Die Allgemeine Sprachwissenschaft. – Er schrieb einen Nachruf: Paul Horn: August Friedrich Pott. In: Beiträge zur Kunde der indogermanischen Sprachen. Band 13, 1888, S. 318–341 (Digitalisat)
  2. Die schönsten Heldensagen aus dem persischen Königsbuche. Der Jugend erzählt von Helene Schaupp-Horn. Halle a. S.: Buchhandlung des Waisenhauses, 1895 archive.org; Ich kann schon französisch! Ein Büchlein um spielend französisch zu lernen von Helene Schaupp-Horn. Illustriert von Lothar Meggendorfer. Eßlingen und München: J. F. Schreiber, [1899], childrenslibrary.org.

Literatur

Wikisource: Paul Horn – Quellen und Volltexte
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