Paul Blumberger
Paul Blumberger (* 24. Juni 1879 in Düsseldorf; † 30. Januar 1946 im Speziallager Nr. 1 Mühlberg/Elbe) war ein deutscher Reichsgerichtsrat.
Leben
Er war der Sohn eines Geheimen Studienrats. Seine Konfession war katholisch. Er legte 1900 die erste Staatsprüfung mit „gut“, die zweite 1905 ebenso mit „gut“ ab und wurde im selben Jahr Assessor. 1908 wurde er Landrichter beim LG Köln, 1920 Rat am OLG Köln. 1930 wurde er Hilfsrichter beim Reichsgericht und drei Monate später Reichsgerichtsrat. Zum Senatspräsidenten wurde Paul Blumberger am 1. April 1942 ernannt. Mit dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Deutschen Reichs wurde er am 25. August 1945 in Leipzig mit 39 Richtern des Reichsgerichts verhaftet und ohne Gerichtsverfahren zunächst im Leipziger Gerichtsgefängnis inhaftiert. Später wurde er in das Speziallager Nr. 1 Mühlberg/Elbe überführt.[1] Er ist dort am 30. Januar 1946 verstorben.[2]
Mitgliedschaften
- 1916 Deutscher Sprachverein
- 1932 NS-Kulturgemeinde
- 1934 Nationalsozialistische Volkswohlfahrt, Reichsluftschutzbund, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
- 1936 Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund
- 1. Januar 1937 Förderndes Mitglied des Nationalsozialistisches Fliegerkorps
- 15. Juni 1938 oder 1. Mai 1937[3] Eintritt als Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (Mitgliedsnummer 5.823.844)
- 1938/39 Blockleiter
Ehrungen
- 20. April 1938 Goldenes Treudienst-Ehrenzeichen
Literatur
- Friedrich Karl Kaul: Geschichte des Reichsgerichts, Band IV (1933–1945), Ost-Berlin 1971.
- Kathrin Nahmmacher: Die Rechtsprechung des Reichsgerichts und der Hamburger Gerichte zum Scheidungsgrund des § 55 des EheG 1938 in den Jahren 1938 bis 1945, (Europäische Hochschulschriften: Reihe 2, Rechtswissenschaft; Band 2604) Frankfurt am Main 1999, S. 91f.
Einzelnachweise
- August Schäfer "Das große Sterben im Reichsgericht", in: Deutsche Richterzeitung 1957, Seite 249, 250.
- Totenliste Speziallager Mühlberg, Lfd. Nr. 429
- Marius Hetzel: Die Anfechtung der Rassenmischehe in den Jahren 1933–1939 Tübingen 1997, S. 100.