Pat O’Brien (Schauspieler)
Pat O’Brien (* 11. November 1899 in Milwaukee, Wisconsin; † 15. Oktober 1983 in Santa Monica, Kalifornien; eigentlich William Joseph Patrick O’Brien) war ein US-amerikanischer Schauspieler irischer Abstammung, der unter anderem als Co-Star von James Cagney und Spencer Tracy fungierte.
Leben und Karriere
Pat O'Brien wurde als Sohn irischer Eltern im US-Bundesstaat Wisconsin geboren. Er war in seiner Jugendzeit Ministrant in der Gesu Church in Milwaukee, später besuchte er die Marquette University. In der Schule freundete sich O'Brien eng mit Spencer Tracy an. Beide wollten ursprünglich Priester werden, traten dann aber der Marquette-Militärakademie bei. Über Umwege gelangten beide dann zur Schauspielerei. Er spielte unter anderem am Broadway. Ein großer Erfolg war das Stück Extrablatt (The Front Page) von Ben Hecht, wo er die Rolle des Walter Burns spielte. Als das Stück 1931 von Lewis Milestone als The Front Page verfilmt wurde, verkörperte jedoch Adolphe Menjou die Rolle des Burns und O’Brien übernahm die Partnerhauptrolle des Hildy Johnson. Diese Rolle sollte ihm den Durchbruch als Filmschauspieler geben.
Während O’Brien in größeren Filmen meist den Freund des Hauptdarstellers verkörperte, war er bei kleineren Filmen auch selbst der Star. Viele seiner Rollen spielte O'Brien mit irischem Akzent, den er aber im wahren Leben nicht sprach. Obwohl er sich gegen den Beruf eines katholischen Priesters entschieden hatte, trug er das klerikale Gewand in seinen Filmen sehr oft. Das bekannteste Beispiel hierfür ist Michael Curtiz’ legendärer Gangsterfilm-Klassiker Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern, wo er neben James Cagney in der Rolle des Father Connelly zu sehen ist. Insgesamt stand O’Brien in den 1930er-Jahren mit Cagney acht Mal vor der Kamera, in seinem letzten Film Ragtime (1981) traten die beiden nach 40 Jahren Pause erstmals wieder gemeinsam auf. Cagney und O'Brien hatten sich 1926 erstmals getroffen und bleiben ihr ganzes Leben über Freunde. In den 1950er-Jahren wurden die Filmangebote für O'Brien rarer und er musste sich auf die Fernseharbeit konzentrieren. Sein alter Freund Spencer Tracy konnte nur mit Mühe im Studio durchsetzen, dass O'Brien eine Nebenrolle in Tracys Film Das letzte Hurra bekam. Einer seiner wenigen Erfolge in dieser Zeit war Billy Wilders Komödie Manche mögen’s heiß, wo er – wie in vielen anderen Filmen auch – einen Polizeikommissar spielt, der die ersten zehn Minuten des Filmklassikers dominiert, dann aber nur noch zwei kleine Auftritte im Verlauf des Films hat.
O’Brien arbeitete bis kurz vor seinem Tod als Schauspieler und hatte insgesamt fast 150 Film- und Fernsehauftritte. Der Schauspieler galt als sehr konservativ. Mit seiner Frau Eloise Taylor war er von 1931 bis zu seinem Tod verheiratet, sie hatten vier Kinder, von denen drei adoptiert wurden.[1] Er starb an einem Herzinfarkt im Alter von 83 Jahren. Pat O’Brien ist mit zwei Sternen auf dem Hollywood Walk of Fame verewigt. Er wurde auf dem Friedhof Holy Cross Cemetery in Culver City in Kalifornien begraben.
Filmografie (Auswahl)
- 1930: My Mistake (Kurzfilm)
- 1931: The Front Page
- 1932: Der Tag, an dem die Bank gestürmt wurde (American Madness)
- 1932: Hell’s House
- 1933: Sexbombe (Bombshell)
- 1933: Here Comes the Navy
- 1933: Destination Unknown
- 1934: Flirtation Walk
- 1936: Höhe Null (Ceiling Zero)
- 1937: San Quentin
- 1938: Boy Meets Girl
- 1938: Chicago – Engel mit schmutzigen Gesichtern (Angels With Dirty Faces)
- 1939: Swingtime in the Movies (als er selbst)
- 1940: Das Ultimatum für Bohrturm L 9 (Flowing Gold)
- 1940: Knute Rockne, All American
- 1940: Tropische Zone (Torid Zones)
- 1942: Die Flotte bricht durch (The Navy Comes Through)
- 1943: Ohne Rücksicht auf Verluste (Bombardier)
- 1943: Die Stubenfee (His Butlers Sister)
- 1944: Ledernacken (Marine Raiders)
- 1944: Secret Command
- 1949: A Dangerous Profession
- 1951: Der Mordprozess O'Hara (Process O'Hara)
- 1954: Gala-Premiere (Ring of Fear)
- 1958: Das letzte Hurra (The Last Hurrah)
- 1959: Manche mögen’s heiß (Some Like It Hot)
- 1962: Der Weg nach Hongkong (Road to Hongkong)
- 1965: Revolver diskutieren nicht (Town Tawer)
- 1973: Ein Sheriff in New York (McCloud; Fernsehserie, 1 Folge)
- 1977: Billy Jack Goes to Washington
- 1980/1982: Happy Days (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1981: Ragtime
Weblinks
- Pat O’Brien in der Internet Movie Database (englisch)
- Pat O’Brien in der Datenbank von Find a Grave (englisch)
Einzelnachweise
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. Juli 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.