Parlamentswahlen in Burundi 2005
Die Parlamentswahlen in Burundi 2005 fanden am 4. Juli 2005 im zentralafrikanischen Burundi statt. Die Wahlen wurden von Beobachtern als weitgehend frei, fair und transparent bezeichnet. 26 Parteien und einige unabhängige Kandidaten bewarben sich um die 100 Sitze der Nationalversammlung von Burundi. Nur acht dieser Parteien traten allerdings in sämtlichen 17 Wahlbezirken des Landes an.[1] Die Wahlen markierten den Abschluss des Friedensabkommens von Arusha aus dem Jahr 2000, das den Bürgerkrieg in Burundi zwischen den Volksgruppen der Hutu und der Tutsi beenden sollte. Als klarer Sieger mit nahezu 60 % der Stimmen ging die Partei Conseil National Pour la Défense de la Démocratie–Forces pour la Défense de la Démocratie, CNDD-FDD (Nationaler Rat für die Verteidigung der Demokratie – Kräfte für die Verteidigung der Demokratie) aus den Wahlen hervor. Die neu gewählten Parlamentarier bestimmten anschließend am 19. August Pierre Nkurunziza zum Präsidenten von Burundi.[2]
Ergebnisse
Parteien | Stimmen | % | Gewählte Sitze |
Kooptierte Sitze (s. u.) |
Sitze gesamt |
---|---|---|---|---|---|
Conseil National Pour la Défense de la Démocratie–Forces pour la Défense de la Démocratie, CNDD-FDD | 1 417 800 | 58,55 | 59 | 5 | 64 |
Front pour la Démocratie au Burundi, FRODEBU | 525 336 | 21,70 | 25 | 5 | 30 |
'Union pour le Progrès national, UPRONA | 174 575 | 7,21 | 10 | 5 | 15 |
Conseil National Pour la Défense de la Démocratie, CNDD | 100 366 | 4,14 | 4 | - | 4 |
Mouvement pour la Réhabilitation du Citoyen-Rurenzangemero, MRC | 51 730 | 2,14 | 2 | - | 2 |
Parti pour le redressement national, PARENA | 42 223 | 1,74 | - | - | - |
Sonstige / Unabhängige | 109 396 | 4,51 | - | - | - |
Ethnische Twa | - | - | - | 3 | 3 |
Total (Wahlbeteiligung: 77,2 %) | 2 421 426 | 100,0 | 100 | 18 | 118 |
Ungültige Stimmen | 24,575 | ||||
Stimmen gesamt | 2,446,001 | ||||
Registrierte Wähler | 3,167,124 | ||||
Quelle: African Elections Database |
Erläuterung: Sitzverteilung gemäß neuer Verfassung
In einem Verfassungsreferendum im selben Jahr hatte sich eine Mehrheit der Burundier dafür ausgesprochen, dass 60 % der Sitze in der Nationalversammlung den Hutu und 40 % den Tutsi vorbehalten sein sollten, außerdem 30 % der Sitze für Frauen. Weitere 18 Sitze wurden gemäß Verfassung anschließend von den Mitgliedern der Versammlung bestimmt („kooptiert“), darunter drei Vertreter der Minderheit der Twa. Das neue Wahlgesetz war zudem darauf ausgerichtet, ethnisch gebundene Parteien zu verhindern: In jedem Wahlkreis durften von drei Kandidaten auf einer Parteiliste nur zwei derselben Ethnie angehören. Da nur 24 % der Gewählten Frauen waren, wurden 12 Frauen anschließend „kooptiert“, ebenso 11 Tutsi, um das Wahlergebnis an die vorgeschriebene Gewichtung anzupassen.[3]
Weblinks
Quellen
- eisa.org, entnommen am 12. Dezember 2010 (Memento des Originals vom 2. März 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- http://www.ipu.org/pdf/publications/elections05-e.pdf ipu.org, entnommen am 12. Dezember 2010.
- http://www.ipu.org/pdf/publications/elections05-e.pdf ipu.org, entnommen am 12. Dezember 2010