Owen Ansah
Owen Ansah (* 28. November 2000 in Hamburg) ist ein deutscher Leichtathlet, der sich auf den Kurzsprint (100 und 200 Meter) spezialisiert hat und in der deutschen Nationalstaffel läuft.
Sportliche Laufbahn
2014 begann der Sohn eines früheren Leichtathleten beim Team Athletik Hamburg mit der Leichtathletik.[1] Nachdem er zunächst auch im Weitsprung aktiv war, konzentrierte er sich ab 2017 auf die Sprint-Disziplinen. Bereits in diesem Jahr lief er zusammen mit seinen späteren Teamkollegen Lucas Ansah-Peprah und Carl-Junior Mireku Boateng bei den Landesmeisterschaften der U18 in der 4x100-Meter-Staffel.
Im Januar 2018 folgte der Wechsel zum Hamburger SV. Im selben Jahr trat er zusammen mit den beiden auch bei der Deutschen Jugendmeisterschaft über dieselbe Strecke sowie bei der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaft über die 4x200-Meter-Distanz an.
Seine ersten großen Erfolge verzeichnete Ansah im Jahr 2019, als er mit der 4x100-Meter-Staffel bei der Deutschen U23-Meisterschaft Gold holte. Im selben Jahr erreichte er zudem mit der 4x400-Meter-Staffel Platz zwei bei den Deutschen U20-Meisterschaften. Im Oktober 2019 hat der ehemalige deutsche Weitspringer Sebastian Bayer die HSV-Trainingsgruppe um Lucas Ansah-Peprah und Owen Ansah übernommen.
2020 trat Ansah erstmals im Erwachsenenbereich an und konnte direkt eine Medaille holen: Bei den Deutschen Leichtathletik-Hallenmeisterschaften in Leipzig sprintete der Hamburger in 21,15 Sekunden auf den dritten Rang und sicherte sich damit Bronze. Im Halbfinallauf zuvor hatte er mit einer Zeit von 21,07 Sekunden sogar einen neuen Hamburger Rekord aufgestellt. Im selben Jahr schaffte er es zudem gemeinsam mit seinem Teamkollegen Lucas Ansah-Peprah in den deutschen Leichtathletik-Perspektivkader.
Bei den World Athletics Relays 2021, den inoffiziellen Staffel-Weltmeisterschaften, knackte Ansah den nächsten Meilenstein: Gemeinsam mit Steven Müller, Felix Straub und seinem Teamkollegen Lucas Ansah-Peprah holte er in der 4x200-Meter-Staffel die Goldmedaille.[2] Bei der Team-Europameisterschaft gewann er zudem Bronze über die 200 Meter.
National sorgte Ansah weiter für Aufsehen, als er 2021 bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaft in Braunschweig die 200 Meter in 20,89 s bewältigte und damit Gold holte. Als Belohnung für seine Leistungen wurde er für die Olympischen Spiele in Tokio nominiert. In der 4x100-Meter-Staffel, die sich im Finale den sechsten Platz sicherte, kam Ansah jedoch als Ersatzläufer nicht zum Einsatz.[3] Er startet auf nationaler Ebene für den Hamburger SV.[4]
Bestleistungen
Halle
- 60 m: 6,70 s
- 4 x 200 m: 1,27,34 s
Freiluft
- 100 m: 10,32 s
- 200 m: 20,35 s
Erfolge
National
- 2019 1. Platz Deutsche U23-Meisterschaften (4 x 100 m)
- 2019 2. Platz Deutsche U20-Meisterschaft (4 x 400 m)
- 2020 3. Platz Deutsche Hallenmeisterschaft (200 m)
- 2021 1. Platz Deutsche Meisterschaft (200 m)
International
- 2021 3. Platz Team-Europameisterschaft (200 m)
- 2021 1. Platz Team-Europameisterschaft (4x100 m)
- 2021 1. Platz World Athletics Relays (4 × 200 m)
- 2021 Olympia-Teilnahme (4 x 100 m)
Weblinks
- Wettkampfleistungen auf leichtathletik-datenbank.de
- Steckbrief auf hsv.la.de
- Owen Ansah in der Datenbank auf leichtathletik.de
Einzelnachweise
- Felix Willeke: Owen Ansah: Auf der Überholspur. 4. August 2021, abgerufen am 24. August 2021.
- HSV-Sprinter bei World Relays siegreich. Abgerufen am 24. August 2021 (englisch).
- Deutsche 4x100m-Staffel wird Olympia-Sechster. Abgerufen am 24. August 2021 (englisch).
- „Ansah und Ansah-Peprah verlängern beim HSV“ in Hamburger Abendblatt vom 24. November 1921, abgerufen am 20. Februar 2022.