Otto von Trott zu Solz

Otto Bernhard Georg v​on Trott z​u Solz (* 1. März 1810 i​n Kassel; † 14. Juli 1876 i​n Rotenburg a​n der Fulda) w​ar ein deutscher Gutsbesitzer, Vorsteher d​er Althessischen Ritterschaft s​owie Abgeordneter d​er kurhessischen Ständeversammlung.

Leben

Herkunft und Familie

Otto von Trott zu Solz entstammte dem hessischen Adelsgeschlecht Trott zu Solz, das bis heute auf den Gütern Solz und Imshausen bei Bebra ansässig ist. Die Familienmitglieder waren bei der Althessischen Ritterschaft eingeschrieben und nahmen wichtige Funktionen im öffentlichen Leben wahr. Der jüngere Zweig der Familie wurde am 3. Mai 1778 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Er war der Sohn des Oberappellationsgerichtsrats Wilhelm Friedrich von Trott zu Solz und dessen Ehefrau Charlotte von Porbeck gen. Oheimb (1775–1828). Seine Geschwister waren Friedrich Heinrich (1794–1855, kurhessischer Außenminister) und Wilhelm Friedrich (1802–1884, Offizier und Landtagsabgeordneter).

Otto heiratete i​m Jahre 1838 Sophie Gräfin v​on Korff gen. Schmising, Tochter d​es Franz v​on Korff gen. Schmising-Kerssenbrock (1781–1850) u​nd der Julia Gräfin zu Stolberg-Stolberg (1790–1836). Aus d​er Ehe s​ind die Kinder Julie (* 1839, ⚭ Friedrich Wilhelm v​on Verschuer), Maximilian (* 1844) u​nd Clemens (* 1847) hervorgegangen.[1]

Wirken

Otto bewirtschaftete d​en elterlichen Gutshof u​nd war i​n den Jahren 1855 b​is 1867 Vorsteher d​er Althessischen Ritterschaft. Von 1847 b​is 1849 h​atte er a​ls Vertreter d​er Ritterschaft e​inen Sitz i​n der Kurhessischen Ständeversammlung. 1852 erhielt e​r ein Mandat a​ls Mitglied d​er Ersten Kammer d​er Kurhessischen Ständeversammlung u​nd blieb b​is zum Jahre 1866 i​n dem Parlament.

Sonstiges

Otto w​ar ein entschiedener Gegner d​er Politik von Bismarcks, d​en er d​en „Totengräber d​er deutschen Einheit“ nannte.[2]

Literatur

  • Ewald Grothe (Hrsg.): Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866. (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 13 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 43). Historische Kommission für Hessen, Marburg 2016, ISBN 978-3-942225-33-5, Nr. KSV-464.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 385.

Einzelnachweise

  1. Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 3, 1899, Verlag von W. T. Bruer, S. 633 (Stammreihe und ältere Genealogie) Digitalisat
  2. Philipp Losch: Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen von 1830 bis 1866, S. 56, Elwert-Verlag Marburg 1909
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