Otto Blumenfeld

Otto Blumenfeld (* 16. August 1883 i​n Hamburg; † 26. Juli 1975 i​n West Dean, Seaford) w​ar ein deutscher Reedereimanager, Kaufmann u​nd Kunstsammler.

Otto Blumenfeld, Gemälde von Max Slevogt (1915)

Leben und Wirken

Otto Blumenfeld war der Sohn des Kaufmanns Bernhard Blumenfeld und seiner Frau Helene, geb. Karpeles. Seine Geschwister waren der Bruder Ernst sowie die Schwestern Martha und Clara.[1] Blumenfeld war Direktor der Norddeutschen Kohlen- und Kokswerke AG in Hamburg, zudem Leiter der Reederei und Kohlenimportfirma Bernhard Blumenfeld KG mit Sitz im Chilehaus[2]. Er war auch Mitbesitzer des Rennstalles O. Blumenfeld und R. Samson (seit 1922).[3] Bis 1933 war er im Vorstand der Freunde der Kunsthalle und des Kunstvereins Hamburg.[4] 1939 musste er gezwungenermaßen seine Position als Geschäftsführer der Reederei Blumenfeld KG aA aufgegeben, weil er als Jude unter die Nürnberger Rassengesetze fiel, und emigrierte nach England.[5][6]

Blumenfeld besaß e​ine bedeutende Sammlung deutscher u​nd französischer Kunst. 1915 s​chuf der impressionistische Künstler Max Slevogt e​in Porträt[7] u​nd 1925 d​er Bildhauer Friedrich Wield e​ine Bronzeskulptur d​es Kunstsammlers.[8] Vom 9. Oktober 1946 stammt s​eine Stellungnahme i​m Entnazifizierungsverfahren für Hildebrand Gurlitt, d​er Leiter d​es Hamburger Kunstvereins war, u​nd der aufgrund seines Eintretens für d​ie moderne Kunst 1933 z​um Rücktritt gezwungen wurde.[9] Der m​it ihm befreundete Maler Ivo Hauptmann w​ar von 1923 b​is 1939 i​n seiner Firma beschäftigt.[10]

Sein Neffe w​ar Erik Blumenfeld.

Literatur

  • Die Wahrheit ist oft unwahrscheinlich: Thomas Theodor Heines Briefe an Franz Schoenberner aus dem Exil. Wallstein, Göttingen 2004, ISBN 978-3-89244-465-7, S. 287 (Kurzbiografie)
  • Private Schätze: Über das Sammeln von Kunst in Hamburg bis 1933. Ausstellungskatalog Hamburger Kunsthalle, Christians, Hamburg 2001, S. 89, 217 (teilweise online)

Einzelnachweise

  1. Die jüdisch-christliche Episode des 1853 wiederbegründeten Gymnasium Arnoldinum, arnoldinum.de, abgerufen am 3. Januar 2015
  2. Nachlass Georg Kolbe: Korrespondenz zwischen Georg Kolbe, Otto Blumenfeld, R. Grossmann und Blumenfeld K. G., kalliope-verbund.info, abgerufen am 3. Januar 2015
  3. Die Wahrheit ist oft unwahrscheinlich: Thomas Theodor Heines Briefe an Franz Schoenberner aus dem Exil. Wallstein, Göttingen 2004, ISBN 978-3-89244-465-7, S. 287 (Kurzbiografie)
  4. Das Jüdische Hamburg. Ein historisches Nachschlagewerk.
  5. Naturalisation Certificate: Otto Blumenfeld
  6. Heinrich Breloer, Horst Königstein: Blutgeld: Materialien zu einer deutschen Geschichte. Prometh, 1982, S. 134
  7. Bildnis von Otto Blumenfeld (1915) von Max Slevogt auf www.akg-images.de
  8. Hamburgische Sezession (Memento vom 8. Dezember 2012 im Internet Archive), hamburger-kunsthalle.de, abgerufen am 3. Januar 2015.
  9. Maike Steinkamp, Ute Haug: Werke und Werte: Über das Handeln und Sammeln von Kunst im Nationalsozialismus. De Gruyter, 2010, S. 52 u. 59. Digitalisat
  10. Hauptmann, Ivo (Absatz 7).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.