Otavalo
Otavalo ist eine Stadt in der ecuadorianischen Provinz Imbabura und Hauptstadt des Kantons Otavalo, die rund 90 km nördlich der Hauptstadt Quito liegt. Auf einer Höhe von 2500 m leben hier etwa 50.000 Menschen (Stand 2008). Die Stadt ist umgeben von den drei Vulkanen Imbabura, Cotacachi und Mojanda.
Otavalo | |||
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Koordinaten | 0° 14′ N, 78° 16′ W | ||
Basisdaten | |||
Staat | Ecuador | ||
Imbabura | |||
Kanton | Otavalo | ||
Höhe | 2550 m | ||
Einwohner | 39.354 (2010) | ||
Kunsthandwerkermarkt auf der Plaza de los Ponchos in Otavalo mit dem Imbabura im Hintergrund |
Vor allem wegen des farbenfrohen Markts auf der Plaza de los Ponchos ist die Stadt, die etwa 110 km (ca. 2 Busstunden auf der Panamericana) nördlich von Quito liegt, das beliebteste Touristenziel im Norden Ecuadors. Den Großteil der Bewohner in Otavalo und den umliegenden Dörfern stellen die Otavalos genannten Indígenas (Kichwas). Die Bewohner Otavalos werden (unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit) Otavaleños genannt.
Die Stadt ist Sitz der Umweltschutzorganisation Defensa y Conservación Ecológica de Intag die sich für den Erhalt des Regenwaldes im Intag-Tal einsetzt.
Otavalo ist Ausgangspunkt für eine (heute nur von einheimischen und auswärtigen Touristen unternommene) Zugfahrt Richtung Salinas.
Seit 2019 ist Mario Conejo Maldonado Bürgermeister der Stadt.
Bauwerke
Da Otavalo in erster Linie für seinen Markt auf der Plaza de los Ponchos berühmt ist, wird oft übersehen, dass die Stadt auch interessante Bauwerke aufzuweisen hat.
Den Mittelpunkt Otavalos bildet eine gepflegte Parkanlage, der quadratische Parque Bolívar, der auch Parque Central genannt wird. An ihm liegen das repräsentative Rathaus (Edificio Municipal) und die Iglesia de San Luís mit ihrem achteckigen Turm. Sie wurde 1676–79 mit nur einem Kirchenschiff erbaut, bei dem Erdbeben von 1868 zerstört und 1880–90 in vergrößerter Form im Stil der Renaissance mit drei Schiffen und einer Apsis wieder aufgebaut.[1] Das Kircheninnere birgt viele Kunstschätze, und der Altar wurde 1869 im Stil des Barock gestaltet.
Die dreischiffige Iglesia El Jordán wurde ursprünglich 1775 erbaut, jedoch bei Erdbeben 1868 und 1906 stark beschädigt.[2] Der Wiederaufbau im Stil von Manierismus und Renaissance begann erst 1925 und wurde mehrmals unterbrochen, bis die Kirche 1964 wieder fertiggestellt war.[3] Die dreiteilige Fassade mit zwei Türmen wird stark von Säulen mit korinthischen Kapitellen geprägt.
Der restaurierte Bahnhof liegt am südlichen Rand der Innenstadt, 2563 m. ü. d. M.[4] Vor ihm wird der Mercado Copacabana für Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs abgehalten. Der Bahnhof an der 27 km langen Eisenbahnstrecke Otavalo-Ibarra wurde 2015 fast 40 Jahre nach seiner Schließung und der Stilllegung der Eisenbahnlinie wieder eröffnet.[5]
Söhne und Töchter der Stadt
- Mario Conejo Maldonado (* 1959), Mitbegründer und ehemaliges Mitglied der Indigenenbewegung Pachakutik, von 2000 bis 2014 und seit 2019 Bürgermeister von Otavalo
- Ariruma Kowii (* 1961), Kichwa-Dichter
- Cesar Humberto Cotacachi Velásquez (* 1972), Kichwa-Sänger
- María Mercedes Cotacachi, Kichwa-Schriftstellerin
- Leo Rojas (* 1984), Panflötenspieler
Einzelnachweise
- https://ec.viajandox.com/otavalo/santuario-de-san-luis-A233
- https://www.goraymi.com/es-ec/imbabura/otavalo/iglesias-templos/iglesia-jordan-a3c50f60e
- https://ec.viajandox.com/otavalo/iglesia-el-jordan-A2826
- http://repositorio.puce.edu.ec/bitstream/handle/22000/9599/Tesis%20Cadena%20-%20De%20la%20Torre.pdf?sequence=1&isAllowed=y
- https://www.eluniverso.com/noticias/2015/01/16/nota/4441206/putin-dice-que-venezuela-es-pais-amigo/
Weblinks
- http://www.ecuadorexplorer.com/html/otavalo.html (engl.)
- Fotoseite zum Markt in Otavalo
- Informationen über Otavalo
- Informationen zu Indigenen-Gemeinden um Otavalo