Ostrakon

Als Ostrakon (altgriechisch ὄστρακον „Tonscherbe“, Neutrum, Plural: Ostraka) werden Scherben von Tongefäßen, seltener auch Muschelschalen, Eierschalen oder Kalkstein-Scherben bezeichnet.

Ostrakon mit dem Namen des Kimon
Ostrakon mit dem Namen des Perikles

Als gut verfügbares, handliches Material dienten sie anstelle des teuren Papyrus im gesamten Altertum als Beschreibstoff für Notizen, Schulaufgaben, Abrechnungen, Quittungen und kurze Briefe aller Art. Geschrieben wurde mit Tinte oder der Text wurde eingeritzt. Es sind ganze Archive hiervon gefunden worden (wie zum Beispiel das Nikanor-Archiv). Im antiken Griechenland, insbesondere in Athen, wurden sie auch als Stimmzettel in dem Verfahren des „Scherbengerichts“ (Ostrakismos genannt) verwendet.

Damit bilden sie eine wertvolle Quelle zum Verständnis des antiken Alltagslebens (aber auch beruflicher Praktiken[1]), im Falle des Scherbengerichts auch für die politische Geschichte.

Bekannt ist das ägyptische Bild-Ostrakon mit Maus und Katze am Speisetisch.

Literatur

Commons: Ostraka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kamal Sabri Kolta: Koptische Medizin. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 779–781; hier: S. 781 (unter anderem Chronologie der Ostraka und der medizinischen Paypri).
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