Ostitis fibrosa cystica

Die Ostitis fibrosa cystica generalisata (auch: von-Recklinghausen-Krankheit d​es Knochens, k​urz Recklinghausensche Krankheit, jedoch n​icht zu verwechseln m​it der Neurofibromatose Typ I, v​on Recklinghausen), k​urz auch Ostitis fibrosa genannt, entsteht a​ls Folge e​iner Überfunktion d​er Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus).

Klassifikation nach ICD-10
E21.0 Osteodystrophia fibrosa cystica generalisata
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Osteitis fibrosa cystica der Tibia.

Durch die erhöhte Parathormon-Konzentration im Blut werden Osteoklasten stimuliert, die Knochensubstanz abbauen. Das abgebaute Material wird durch Bindegewebszüge ersetzt (Fibroosteoklasie).[1] Bei Fortschreiten können sich im Spätstadium „braune Tumoren“ entwickeln, die typisch für die Ostitis fibrosa cystica generalisata sind. Sie entstehen durch Einblutungen in Stellen des bindegewebig umgebauten Knochens und sind als zystenartige Strukturen in und an Knochen zu sehen.

Klassifikation

Die Ostitis fibrosa (cystica) generalisata i​st als klassische Folge e​ines anhaltenden Hyperparathyreoidismus definiert u​nd im ICD-10 i​n der Kategorie E21.0 (primärer Hyperparathyreoidismus) eingruppiert.[2]

Differentialdiagnosen

Literatur

  • Karlheinz Schleicher: Über einen Fall von „Ostitis fibrosa cystica generalisata“ v. Recklinghausen in Verbindung mit Anzeichen von intestinalem Infantilismus. Dissertation. Freiburg i. Br. 1941.[3]
  • Hans Rudolf Berndorff: Stelldichein mit dem Tode. Eine vergessene Episode aus dem Leben Sauerbruchs. In: Ferdinand Sauerbruch: Das war mein Leben. (1951) 1956, S. 439–456, hier: S. 448–455 (unter anderem zur Verwechslungsmöglichkeit des „Recklinghausen“ mit einem Sarkom, weswegen oftmals unnötige Amputationen vorgenommen wurden).
  • Ludwig Weissbecker: Hyperparathyreoidismus (Ostitis fibrosa generalisata, Recklinghausensche Krankheit). In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 1057–1060.

Einzelnachweise

  1. Walter Siegenthaler: Klinische Pathophysiologie. 2006, ISBN 3-13-449609-7, S. 304.
  2. ICD-Code.de: E21.- Hyperparathyreoidismus und sonstige Krankheiten der Nebenschilddrüse
  3. Über einen Fall von „Ostitis fibrosa cystica generalisata“ v. Recklinghausen in Verbindung mit Anzeichen von intestinalem Infantilismus auf Google Books

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