Osmar Schindler
Osmar Heinrich Volkmar Schindler (* 22. Dezember 1867 in Burkhardtsdorf; † 19. Juni 1927 in Wachwitz bei Dresden) war ein deutscher Maler.
Leben und Wirken
Die Familie zog 1876 nach Bischofswerda, wo der Vater schon 1878 verstarb. Die Unterstützung eines Onkels ermöglichte Schindler ein Studium an der Kunstakademie Dresden. Hier gehörten Ferdinand Pauwels und Leon Pohle zu seinen Lehrern. Bis zu seiner Rückkehr 1895 nach Deutschland unternahm Schindler Auslandsreisen nach Belgien, Holland, Frankreich und Italien.
Im Jahre 1900 holte ihn die Kunstakademie zurück, wo er drei Jahre später zum Professor berufen wurde und bis 1924 lehrte. Er leitete die Modellierklasse und einen Malsaal und zählte George Grosz, Karl Hanusch, Bernhard Kretzschmar und Paul Wilhelm zu seinen Schülern. Er gilt außerdem als der Entdecker von Hanns Georgi.
Schindler sah Bischofswerda als seine eigentliche Heimat an und blieb der Stadt zeitlebens verbunden. Sein letztes, unvollendetes Werk hat er für die Sakristei der dortigen Christuskirche geschaffen. Er wurde auf dem Loschwitzer Friedhof beigesetzt.
Osmar Schindler war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[1]
Motive
Als Künstler ist Schindler vor allem für seine Wand-, Decken- und Fenstergemälde in sächsischen Kirchen bekannt geworden, darunter für die Annenkirche Dresden und die Christuskirche in Dresden-Klotzsche. Seine bedeutendsten Werke sind jedoch die Ölgemälde Im Kumtlampenschein, im Bestand der Galerie Neue Meister Dresden, und David und Goliath. Schindler hat außerdem einige bekannte Porträts geschaffen, zum Beispiel von Christian Otto Mohr und Hermann Prell.
Werke (Auswahl)
Erläuterung: SKD-GNM = Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister[2]
- David und Goliath (1888, SKD-GNM)
- Damenbildnis (1891, SKD-GNM)
- San Domenico di Fiesole (1895)
- Im Kumtlampenschein (1901, SKD-GNM)
- Blick zum Borsberg (1901)
- Blick auf die Kaiserkrone (Sächsische Schweiz) (1904, SKD-GNM)
- Großsedlitz (1904, SKD-GNM)
- Felsen in der Sächsischen Schweiz (um 1904)
- Birken (um 1904)
- Gertrud mit Nelke und Katze (1904)
- Bildnisstudie eines alten Mannes (um 1905/1910)
- Muskelspiel (1907, SKD-GNM)
- Alte Augustusbrücke in Dresden (1907, SKD-GNM)
- Strand bei Dieppe (1910)
- Hafen in Malcesine (1911)
- Segelboote in Malcesine (1911)
- Wasserträgerin am roten Haus von Cassone (um 1911, SKD-GNM)
- Prof. Hermann Prell, Maler und Bildhauer (Städtische Galerie Dresden)
- Prof. Otto Mohr, Physiker (Städtische Galerie Dresden)
- Heinrich Schmidt, Generalmajor (Militärhistorisches Museum der Bundeswehr in Dresden)
- Der kleine Reiter (Erhard Schindler, Sohn des Künstlers) (um 1914, SKD-GNM)
- Karussell (um 1915)
- Kinderbildnis (Heinz Münch) (1916, SKD-GNM)
- Aussicht von der Brühlschen Terrasse (Pferdeschwemme an der Elbe) (1916)
- Selbstbildnis (um 1923)
- Altarbild „Kreuzigung“ der Christuskirche in Dresden-Klotzsche (1905/07)
- Altarbild „Christus der Weltheiland“ in der Lutherkirche in Chemnitz (1907/08)
- Altarbild „Jesus im Gespräche mit den Emmausjüngern“ in der Emmauskirche in Freital-Potschappel (1914)
- Deckengemälde "Verklärung Christi" in der Ev.-Luth. Kirche Otterwisch (1898)
- Sakristeigemälde „Die Blindenheilung“ in der Christuskirche Bischofswerda (1927, unvollendet)
Literatur
- Mathias Hüsni: Osmar Schindler – Schöpfer des Bischofswerdaer Sakristei-Gemäldes. In: Mathias Hüsni, Andreas Mickus (Hrsg.): Schiebocker Landstreicher, ISSN 1866-7872, Burkau, Jg. 2 (2007), S. 34–38.
- Sven Taubert: Das monumentale Wandbild „Christus predigt auf dem See Genezareth“ von Osmar Schindler, 1902. Die problematische Konservierung eines salzgeschädigten Bildwerks. In: Angelica Dülberg, Franziska Peker (Red.): Ästhetik und Wissenschaft. Beiträge zur Restaurierung und Denkmalpflege, herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen. Reinhold, Altenburg 2005, ISBN 978-3-937940-18-2, S. 139–150.
- Heike Biedermann, Andreas Dehmer: Osmar Schindler in der Dresdener Galerie, herausgegeben von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister. Sandstein Verlag, Dresden 2011, ISBN 978-3-942422-67-3.
Einzelnachweise
- kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Schindler, Osmar (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 19. Januar 2016)
- Heike Biedermann: Osmar Schindler, SKD, Galerie Neue Meister, Schaukabinett, Ausstellung vom 1. November 2011 bis 29. Januar 2012 (Faltblatt)
Weblinks
- Osmar Schindler (Memento vom 19. Juni 2013 im Webarchiv archive.today) im Biographischen Lexikon der Oberlausitz
- http://www.christusbote.de/
- Werke von Osmar Schindler bei Europeana
- Osmar Schindler im Stadtwiki Dresden
- Grabstein auf dem Loschwitzer Friedhof (Memento vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)