Oskar Samter

Emil Oskar Samter (23. April 1858 i​n Posen12. Januar 1933 i​n Königsberg[1]). Hochschullehrer u​nd Direktor a​n der Chirurgischen Abteilung d​es Städtischen Krankenhauses Königsberg

Oskar.Samter und seine Mitarbeiter

Leben

Als Sohn d​es Sanitätsrats Joseph Samter, jüdischer Religionszugehörigkeit, besuchte Oskar Samter i​n Friedrich-Wilhelms-Gymnasium (Posen). Nach d​em Abitur studierte a​n der Universität Breslau Medizin. Als Assistenzarzt b​lieb er b​is 1881 i​n Breslau. Verheiratet w​ar er m​it einer Tochter d​es Dermatologen Julius Caspary (1838–1911). Mit i​hr betätigte e​r sich sowohl politisch a​ls Mitglied i​n der nationalliberalen Deutschen Volkspartei a​ls auch kulturell, z. B. a​ls Vorstandsmitglied d​er Freunde d​er Sinfoniekonzerte (KAZ)[2]

Beruflicher Werdegang

Während seiner Assistenzarzttätigkeit in Breslau wurde Samter zum Dr. med. promoviert.[3] Es folgten zwei Jahre am Städtischen Krankenhaus Danzig, sowie Weiterbildung 1884/85 in Leipzig und München. 1887–1890 arbeitete er als Assistenzarzt an der Chirurgischen Universitätsklinik Königsberg unter Karl Schönborn und Johann von Mikulicz-Radecki. Von 1898 bis 1921 wurde er Leitender Arzt an der Äußeren Abteilung der Städtischen Krankenanstalten, habilitierte sich zwischenzeitlich (8. April 1891) und wurde 1921–1926 als Hochschullehrer und Professor Direktor dieses Städtischen Krankenhauses.[4] Da Samter nach seinem Vertrag keine Privatpatienten stationär behandeln durfte, gründete er eine Privatklinik in der Straße Hintertragheim, die auch von anderen Ärzten (Dr. Peschties) mitbelegt wurde. 1926 wurde die Privatklinik an den Gynäkologen Dr. Kurt Hennig verkauft.[5] Obwohl er 1926 aus dem Dienst ausschied, taucht sein Name in der von den Nationalsozialisten erstellten „Deutschen Auskunftei“ auf.[6] Durch seinen Tod, der an anderer Stelle mit „Anfang 1931“ angegeben wird,[7] konnte der Eintrag nicht mehr zu seinem Unheil führen.[8] So blieb er als äußerst belesener und beliebter Chirurg der Krankenanstalten in der Erinnerung seiner Mitarbeiter.

Wissenschaftliches Werk

Seine wissenschaftlichen Publikationen behandeln d​ie operative Technik u​nd besonders n​eue Operationsmethoden a​uf dem Gebiet d​er Orthopädie, s​owie speziell d​er Gesichtsplastik z. B. n​ach Kriegsverletzungen. Überliefert i​st sein Aufsatz i​n der "Ostpreußischen Arztfamilie".[9]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Standesamt Königsberg: Sterberegister. Nr. 71/1933.
  2. Christian Tilitzki: Die Albertus-Universität Königsberg. Band 1: 1871–1918. Akademie-Verlag, Berlin 2012, S. 614.
  3. Dissertaton: Statistische Untersuchungen über die genuine kruppöse Pneumonie.
  4. A. Ebert: Jüdische Hochschullehrer an preußischen Universitäten (1870–1924). Mabuse-Verlag, Frankfurt 2008, S. 425 und S. 508.
  5. H. Scholz, P. Schroeder: Ärzte in Ost- und Westpreußen. Holzner-Verlag, Würzburg 1970.
  6. Kreis der Freunde und Förderer der Deutschen Auskunftei (Hrsg.): Der jüdische Einfluß auf den Deutschen Hohen Schulen. Ein familienkundlicher Nachweis über die jüdischen und verjudeten Universitäts- und Hochschulprofessoren. Heft 4: Die Universität Königsberg. Selbstdruck 1930.
  7. H. Scholz: Die Städtische Krankenanstalt in Königsberg. In: Die Ostpreußische Arztfamilie. Adventsrundbrief 1965, S. 9.
  8. Eberhard Neumann-Redlin von Meding: Die Königsberger „Deutsche Auskunftei“ 1930 der Nationalsozialisten. In: Königsberger Bürgerbrief. Nr. 83, 2014, S. 40–43 (Fehlerkorrektur u. a. Birch-Hirschfeld), Walter Simon (1875 – um 1942), Raphael Sokolowsky (1874–1944): gleicher Autor und Titel, Ausgabe Nr. 84, 2014, S. 39–40.
  9. Oskar Samter: Die Entwicklung der klinischen Medizin in Königsberg. In: Die Ostpreußische Arztfamilie. Osternrundbrief 1972.
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