Orkan Gudrun
Der Orkan Gudrun, auch Erwin, (Namensgebung Gudrun seitens des norwegischen Norske Meteorologisk Institutt, vom DWD Erwin benannt)[5] zog am Wochenende des 8. und 9. Januar 2005 über Irland und Teile Großbritanniens, Dänemarks sowie Norwegens und Schwedens und hatte nach seiner Route durch Schweden eine Windgeschwindigkeit von über 40 m/s (145 km/h).[3][4] Weiters wurden Küstenstädte in Finnland, Russland und Estland von hohen Wasserständen bedroht. Der Sturm forderte insgesamt 17 Todesopfer[4] und war der schwerste Sturm über Nordeuropa seit 15 Jahren.[4]
Gudrun (Erwin) | |
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Unwetter | Orkan mit Sturmflut |
Großwetterlage | Westlage (nordatlantischer Trogorkan) |
Daten | |
Höhepunkt | 8.–9. Januar 2005 |
Windspitze[3] | 151 km/h (42 m/s) (Hanö (SE), 8. Jan.) |
Folgen | |
Betroffene Gebiete | Irland, nördl. Großbritannien, Dänemark, Südnorwegen, Südschweden, Finnland, Estland, nordwestl. Russland |
Opfer | 17[4] |
Schadenssumme | 2,25 Mrd. € Forstschaden |
Schweden
Gudrun richtete vor allem im Süden Schwedens in den Provinzen Halland und Småland große Schäden an, wo er der folgenschwerste Sturm seit 35 Jahren[4] war. In einer Nacht wurden ungefähr 160.000 Hektar Wald ein Raub des Orkans, das entspricht der Fläche von ca. 300.000 Fußballfeldern. Das Landwirtschaftsministerium schätzte die sturmgefällte Holzmenge auf 75 Millionen Kubikmeter, vergleichbar mit einer normalen Jahresholzernte von ganz Schweden oder drei bis vier Jahresernten der betroffenen Region.[3] Der Schaden wurde auf umgerechnet 2,25 Milliarden Euro beziffert und ist in den betroffenen Gebieten deutlich sichtbar.[3]
Der Wiederaufbau der Infrastruktur ging nur schleppend voran. In der Nacht zum 9. Januar 2005 waren 341.000 Haushalte ohne Stromversorgung; vier Tage nach dem Sturm noch 100.000; nach zwei Wochen immer noch 25.000. Die zu hohe Anzahl von Freileitungen wurde in der Folge stark kritisiert, zumal sie weite Landesteile wochenlang ohne Telekommunikation ließ.
Bei den gefährlichen Aufräumarbeiten in verwüsteten schwedischen Wäldern, zu denen auch Waldarbeiter und Maschinen aus weiten Teilen Europas angefordert wurden, kamen noch weitere Menschen ums Leben. Gudrun übertraf in der Forstwirtschaft die Stürme des Jahres 1969 an Schadwirkung, bei denen 37 Millionen Kubikmeter gefallen waren.[3] Der Windwurf führte zu enormen, den seinerzeit weltgrößten Holzreserven in Südschweden. Vom 14. auf den 15. Januar 2007 warf ein weiterer Winterorkan, Per[6][7][8] noch einmal etwa 12 Mio. Kubikmeter.
Norwegen
Auch in Südnorwegen von Østfold bis Nordland, das aber weitaus weniger betroffen war, war Gudrun eine der folgenschwersten Naturkatastrophen der letzten beiden Jahrzehnte.[9]
Quellen
- vgl. schwedischsprachige Wikipedia: Södra Skogsägarna
- vgl. schwedischsprachige Wikipedia: Södra Skogsägarna
- Den stora januaristormen. (Nicht mehr online verfügbar.) SMHI, 4. April 2007, ehemals im Original; abgerufen am 23. März 2009 (schwedisch, down 5/2010). (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Richard Hewston, UEA Norwich / University of East Anglia: Windstorm Erwin. 19. März 2007 (last updated) – Synopse (engl.)
- Prognose 20050108, met.fu-berlin.de
- vgl. schwedischsprachige Wikipedia: Orkanen Per
- Orkan Per wütet in Schweden - 200 000 Menschen ohne Strom (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Internetpräsenz von Sveriges Radio
- vom DWD Hanno genannt, siehe Wetterkarte Prognose 20070113, met.fu-berlin.de
- Gudrun, Hårek und Inga 2005: 160 Mio. kr. (20 Mio. €); Orkan Narve, Jan. 2006: ~ 188 Mio. kr; Sturmfluten 1995: 940 Mio. kr; Orkane 1992: 1.300 Mio. kr (~ 160 Mio. €);
zit. nach Det verste uværet. yr.no, 21. September 2008, abgerufen am 30. September 2008 (norwegisch).
Weblinks
- Gudrun – Januaristormen 2005. 6. August 2009 (last updated) – Synopse des SMHI (schwed.)