Orita M1941
Die Orita M1941 war eine rumänische Maschinenpistole, die während des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit hergestellt wurde. Die Waffe wurde vom tschechoslowakischen Ingenieur Leopold Jašek entwickelt. Insgesamt wurden 4000 Stück der Maschinenpistole produziert.
Orita M1941 | |
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Allgemeine Information | |
Zivile Bezeichnung: | Orita M1941 |
Militärische Bezeichnung: | Orita M1941 |
Einsatzland: | Rumänien |
Entwicklungsjahr: | 1941 |
Waffenkategorie: | Maschinenpistole |
Ausstattung | |
Gesamtlänge: | 894 mm |
Gewicht: (ungeladen) | 3,46 kg |
Lauflänge: | 287 mm |
Technische Daten | |
Kaliber: | 9 × 19 mm, 9 mm Glisenti |
Mögliche Magazinfüllungen: | 25, 32 Patronen |
Munitionszufuhr: | Stangenmagazin, Kurvenmagazin |
Kadenz: | 600 Schuss/min |
Feuerarten: | Einzel-, Dauerfeuer |
Anzahl Züge: | 6 |
Drall: | rechts |
Visier: | Offene Visierung |
Verschluss: | unverriegelter Masseverschluss |
Ladeprinzip: | zuschießender Rückstoßlader |
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Geschichte
Die Streitkräfte Rumäniens importierten ihre Waffen vor dem Zweiten Weltkrieg hauptsächlich aus dem Ausland. Ungefähr ab 1930 wurden tschechoslowakische vz.-24-Repetiergewehre und Maschinengewehre des Typs ZB vz. 30 (modifiziertes ZB vz. 26) unter Lizenz in einer Waffenfabrik in Cugir hergestellt. In den frühen 1940er-Jahren begann dort die Produktion der Orita-Maschinenpistole. Zuvor wurden von den Streitkräften ausschließlich unterschiedliche ausländische Maschinenpistolen verwendet. Es wurden zwei unterschiedliche Varianten hergestellt. Das frühere Modell hatte einen Feuerwahlhebel und eine manuelle Sicherung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Konstruktion vereinfacht, indem auf den Feuerwahlhebel und die manuelle Sicherung verzichtet wurde. Dafür wurde eine Griffsicherung eingebaut. Es soll auch weitere Modelle mit Pistolengriff und einer einklappbaren Schulterstütze aus Metall gegeben haben. Obwohl die Waffe in Serie hergestellt wurde, bestand während des Krieges weiterhin ein enormer Bedarf an Maschinenpistolen. Deshalb wurden nach wie vor Maschinenpistolen aus dem Ausland gekauft, zum Beispiel die Schmeisser MP 41, die ZK-383 und die Beretta M1938.
Konstruktion
Die Orita M1941 ist ein unverriegelter Rückstoßlader mit Masseverschluss im Kaliber 9 × 19 mm bzw. 9 mm Glisenti.[1] Die M1941 wird mit geraden Stangenmagazinen geladen, deren Kapazität 25 Schuss beträgt. Es gab auch Magazine für 32 Patronen. Der Schlagbolzen ist ähnlich wie bei der MP35 nicht fest am Verschlusskopf angebracht, sondern wird erst bei vollständig geschlossenem Verschluss nach vorne bewegt. Dieser Sicherheitsmechanismus soll das Zünden von Patronen verhindern, wenn der Verschluss nicht geschlossen ist und das Schießen somit nicht sicher für den Schützen wäre. Als Zielvorrichtung dient ein Schiebevisier, das für eine Distanz von 100 Meter bis 500 Meter eingestellt werden kann. Die Mündungsgeschwindigkeit beträgt 390 Meter pro Sekunde, die maximale Einsatzschussweite 200 Meter. Die Orita-Maschinenpistolen waren teuer in der Herstellung, sollen sich aber im Kampf bewährt haben.
Literatur
- Günter Wollert, Reiner Lidschun: Infanteriewaffen gestern. (1918–1945). In: Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt. 3. Auflage. Band 1+2. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1998, ISBN 3-89488-036-8, Waffen, S. 377.
Einzelnachweise
- Günter Wollert, Reiner Lidschun: Infanteriewaffen gestern. (1918–1945). In: Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt. 3. Auflage. Band 1+2. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1998, ISBN 3-89488-036-8, Waffen, S. 377.
Weblinks
- Ian McCollum: Orita M1941. In: forgottenweapons.com. Abgerufen am 15. Mai 2018 (englisch, Artikel mit Bildern über die Orita M1941).