Operationsplanung

Mithilfe einer Operationsplanung wird im Rahmen der computergestützten Chirurgie vor einer Operation ein Zugangsweg festgelegt oder der Versatz eines Knochensegments definiert. Die Operationsplanung hat einen hohen Stellenwert in der Neurochirurgie und der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Das Umsetzen des Operationsplans am Patienten erfolgt dann im Allgemeinen unter Anwendung eines chirurgischen Navigationssystems.

Operationsplanung einer Segmentumstellungsosteotomie der Kiefer im Artikulator (mit Infrarotmessinstrumentarium)
Operationsplanung einer Segmentumstellungsosteotomie der linken Orbita am Stereolithografiemodell (mit Infrarotmessinstrumentarium)

Planungsgrundlagen

Grundlage für die Operationsplanung bilden üblicherweise CT- oder MRT-Bilddatensätze. In der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie können abweichend davon Operationsplanungen im Rahmen der Dysgnathiechirurgie auch anhand von Gipsmodellen der Kiefer in einem Artikulator vorgenommen werden.

Historische Entwicklung

Für d​ie Operationsplanung i​st ein dreidimensionales Abbild d​es Patienten erforderlich, innerhalb dessen d​ie Planung vorgenommen wird. Bahnbrechend w​ar in diesem Zusammenhang d​ie dreidimensionale Bildgebung i​m Rahmen d​er Computertomographie d​urch G. Hounsfield i​n den 1970er Jahren.[1] In d​en 1980er Jahren gelang d​em Radiologen M. Vannier m​it seinem Team d​ie erste dreidimensionale Rekonstruktion v​on CT-Daten a​uf einem Computer.[2] Anfang d​er 1990er Jahre konnten d​ann Operationsplanungen erstmals a​n Stereolithografiemodellen vorgenommen werden.[3] Ende d​er 1990er Jahre wurden Operationsplanungen i​m Rahmen v​on Umstellungsosteotomien erstmals a​uch am Computer simuliert u​nd mit e​inem Navigationssystem a​m Patienten umgesetzt.[4]

Einzelnachweise

  1. P. N. T. Wells: Sir Godfrey Newbold Hounsfield. In: Biogr. Mems Fell. R. Soc. 51, 2005, S. 221–235.
  2. M. W. Vannier, J. L. Marsh, J. O. Warren: Three Dimensional CT Reconstruction Images for Craniofacial Surgical Planning and Evaluation. (Memento vom 28. Februar 2008 im Internet Archive) In: Radiology. 150(1), 1984, S. 179–184.
  3. L. Klimek L, H. M.Klein, W. Schneider, R. Mosges, B. Schmelzer, E. D. Voy: Stereolithographic modelling for reconstructive head surgery. In: Acta Oto-Rhino-Laryngologica Belgica. 47(3), 1993, S. 329–334.
  4. R. Marmulla, H. Niederdellmann: Surgical Planning of Computer Assisted Repositioning Osteotomies@1@2Vorlage:Toter Link/www.plasreconsurg.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . In: Plast Reconstr Surg. 104 (4), 1999, S. 938–944.
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