Operationshandschuh
Operationshandschuhe sind Einmalhandschuhe, die in der Medizin verwendet werden, um den Patienten vor einer Kontamination der Operationswunde oder der Schleimhäute zu schützen. Außerdem bieten sie dem Anwender einen Schutz vor Infektionen, die durch Blut oder andere Körpersekrete des Patienten übertragen werden können[1].
Material
Operationshandschuhe bestehen aus hochelastischem, wasserfesten Material. Bis heute kommt aufgrund der guten mechanischen Eigenschaften zum Großteil der früher nahezu ausschließlich verwendete Natur-Latex zur Anwendung. Alternativen für medizinisches Personal, bei dem eine Latex-Allergie vorliegt, sind Handschuhe aus synthetischem Isopren-Kautschuk, der die gleichen mechanischen Eigenschaften wie Natur-Latex aufweist, oder Chloropren-Kautschuk, der jedoch steifer ist. Operationshandschuhe aus Nitril-Kautschuk oder PVC kommen derzeit (2011) kaum zum Einsatz.
Sterilität
Es kommen ausschließlich Einmalprodukte zur Anwendung. Für operative oder invasive diagnostische Eingriffe müssen Operationshandschuhe sterilisiert und dauerhaft steril verpackt sein. Die Sterilisierung erfolgt üblicherweise mittels Gamma-Strahlung. Bei Operationen mit erhöhter Gefahr von Beschädigungen der Handschuhe werden oft zwei Handschuhe übereinander getragen[2] (sog. double gloving). Ist lediglich ein Schutz des Personals bei pflegerischen Maßnahmen erforderlich, werden nicht sterilisierte, hygienisch verpackte Einmalhandschuhe verwendet.
Einzelnachweise
- Anforderungen der Hygiene bei Operationen und anderen invasiven Eingriffen - Mitteilung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch-Institut, Bundesgesundheitsblatt 43 (2000): 644–659; pdf (Memento des Originals vom 4. Dezember 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- M. König, M. Bruha, H. A. Hirsch, Handschuhperforationen bei gynäkologischen Operationen und abdominalen Schnittentbindungen, Geburtsh Frauenheilk 1992; 52: 109–112, doi:10.1055/s-2007-1022963