Oliver Dimbath
Oliver Dimbath (* 20. September 1968, in Starnberg, Bayern) ist ein deutscher Soziologe und Hochschullehrer.
Biografie
Dimbath studierte zunächst Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule München und danach Soziologie, Sozialpsychologie sowie Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo 2002 in Soziologie zum Dr. rer. pol. promoviert wurde. Von 2003 bis 2017 war er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann als Akademischer Rat bzw. Oberrat am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg beschäftigt.[1] Hier habilitierte er sich im Jahr 2012. Nach Professurvertretungen an der Bergischen Universität Wuppertal und der Ludwig-Maximilians-Universität ist er seit 2017 Professor für Soziologie an der Universität Koblenz-Landau[2] in der Nachfolge von Clemens Albrecht.
Forschung
Als Mitglied des Sonderforschungsbereichs 536‚ Reflexive Modernisierung‘ befasste sich Dimbath zunächst mit den sozialen Bedingungen individuellen Entscheidens im Zusammenhang mit der Berufswahl von Schulabsolventen, um sich dann Fragen der Wissenschaftsforschung zuzuwenden. Neben Arbeiten zur soziologischen Reflexion des Theoriegenres der Zeit- oder Gegenwartsdiagnostik arbeitet er heute an der Einführung der Begriffe ‚Gedächtnis‘, ‚Erinnern‘ und ‚Vergessen‘ in die (wissens)soziologische Diskussion. Darüber hinaus engagiert er sich mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten für die Weiterentwicklung qualitativer Methoden der empirischen Sozialforschung, insbesondere im Bereich visueller Soziologie und Filmsoziologie. Er ist Mitherausgeber der Buchreihen ‚Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies‘ (Springer VS) und ‚Soziologie im 21. Jahrhundert (Fink (UTB)).
Arbeitsschwerpunkte sind Soziologische Theorie, Wissenssoziologie, Kultursoziologie, Gedächtnissoziologie, Qualitative Sozialforschung, Filmsoziologie und die Soziologie des Jugendreisens.
Schriften (Auswahl)
- Soziologische Zeitdiagnostik; Paderborn: Fink (UTB) 2016; ISBN 978-3-8252-4542-9[3]
- Gedächtnissoziologie; Paderborn: Fink (UTB) 2015; ISBN 978-3-8252-4172-8 (mit Michael Heinlein)
- Oblivionismus. Vergessen und Vergesslichkeit in der modernen Wissenschaft; Konstanz: UVK 2014; ISBN 978-3-86764-493-8
- Einführung in die Soziologie; 3. Aufl.; Paderborn: Fink (UTB) 2016; ISBN 978-3-8252-4649-5
- Entscheidungen in der individualisierten Gesellschaft. Eine empirische Untersuchung zur Berufswahl in der fortgeschrittenen Moderne; Wiesbaden: Westdeutscher Verlag 2003; ISBN 978-3-531-14053-7
Weblinks
Einzelnachweise
- Dr. Oliver Dimbath – Wissenschaftsmanagement Online. In: wissenschaftsmanagement-online.de. 4. Oktober 2016, abgerufen am 7. Mai 2017.
- Herbert von Halem: Oliver Dimbath – Herbert von Halem Verlag. In: halem-verlag.de. 5. Mai 2017, abgerufen am 7. Mai 2017.
- Dimbath, Oliver: Soziologische Zeitdiagnostik. Generation - Gesellschaft - Prozess. In: soziologie.de. Abgerufen am 7. Mai 2017.