Oleksandr Scharkowskyj
Oleksandr Mykolajowytsch Scharkowskyj (ukrainisch Олександр Миколайович Шарковський, englische Transkription Oleksandr Mikolaiovich Sharkovsky oder Sharkovskii[1]; * 7. Dezember 1936 in Kiew, Ukrainische SSR) ist ein ukrainischer Mathematiker, der sich mit dynamischen Systemen befasst.
Leben
Scharkowskyj erwarb 1958 seinen Abschluss an der Staatlichen Universität Kiew, wurde 1961 bei Juri Mitropolski am Institut für Mathematik der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen SSR in Kiew promoviert[2] und war anschließend dort tätig. Er lehrte ab 1967 auch an der Universität Kiew. Seit 2006 ist er Akademiemitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine,[3] an der er der Leiter des Instituts für Mathematik ist, dessen Team 2010 der Staatspreis der Ukraine in Wissenschaft und Technik verliehen wurde.[4]
Werk
Er befasst sich mit Theorie der Schwingungen, Stabilitätstheorie dynamischer Systeme und Theorie von Funktionalgleichungen und Differenzengleichungen.
Er ist bekannt für den Satz von Scharkowskyj aus dem Jahr 1964[5], der unter anderem zur Folge hat, dass diskrete eindimensionale dynamische Systeme mit Periode 3 Punkte mit Perioden jeder anderen Ordnung haben. Der Satz wurde 1975 von Li und James A. Yorke wiederentdeckt und war einer der Ausgangspunkte der in den 1970er Jahren entstandenen Chaostheorie.
Sein Theorem geht von einer Anordnung der natürlichen Zahlen in der Reihenfolge ungerade Zahlen (3,5,7 ....), Produkte der ungeraden Zahlen mit 2, danach Produkte mit 4, mit 8, ..., mit , .., und am Ende den Potenzen von 2 in umgekehrter Reihenfolge (......, 4, 2, 1) aus. Es besagt, dass ein diskretes dynamisches System auf der reellen Zahlengeraden, gegeben durch eine stetige Abbildung f(x), mit einer Periode n (das heißt einem Punkt x mit ) auch eine Periode m mit einem in der obigen Anordnung nachfolgenden m hat. Speziell für die Periode 3 folgt, dass alle natürlichen Zahlen als Perioden vorkommen. Hat das dynamische System nur endlich viele Perioden, müssen diese alle Potenzen von 2 sein.
Weblinks
- John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Oleksandr Scharkowskyj. In: MacTutor History of Mathematics archive.
Einzelnachweise
- Manchmal auch nur Sarkovskii
- Oleksandr Scharkowskyj im Mathematics Genealogy Project (englisch)
- Profil Oleksandr Scharkowskyj (Memento des Originals vom 30. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Webpräsenz der Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine; abgerufen am 2. April 2017 (ukrainisch)
- Biografie Oleksandr Scharkowskyj; abgerufen am 2. April 2017 (ukrainisch)
- A. N. Sarkovskii, Koexistenz von Zyklen einer stetigen Abbildung einer Linie auf sich selbst (russisch), Ukr. Mat. Z., 16, 1964, 61