Oleg Moissejewitsch Kagan
Oleg Moissejewitsch Kagan (russisch Олег Моисеевич Каган; * 22. November 1946 in Juschno-Sachalinsk; † 15. Juli 1990 in München) war ein russischer Violinvirtuose.
Oleg Kagan war einer der berühmtesten russischen Geiger des 20. Jahrhunderts der Generation nach David Oistrach und Eduard Grach.
Er studierte ab einem Alter von 7 Jahren zuerst am Rigaer Lettischen Staatskonservatorium bei Joachim Braun. 1959 wechselte er dann an die Zentrale Musikschule Moskau, wo er unter anderem bei David Oistrach seine Studien fortsetzte. Er wurde der Lieblingsschüler David Oistrachs, mit dem ihn bald auch eine private Freundschaft verband. Schon bald errang er zahlreiche Preise: Beim Enescu-Wettbewerb in Bukarest 1964 den 4. Preis, bei der International Jean Sibelius Violin Competition in Helsinki 1965 den 1. Preis, beim Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau 1966 den 2. Preis und beim Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig 1968 den 1. Preis.
Er war mit der Cellistin Natalja Gutmann verheiratet, mit der er häufig gemeinsam aufgetreten ist. Seit 1969 war Swjatoslaw Richter regelmäßiger Kammermusikpartner Oleg Kagans. Er gründete mit seiner Frau 1990 in Wildbad Kreuth ein Musikfest, das ihm zu Ehren nach seinem Tod in Internationales Oleg Kagan Musikfest umbenannt wurde.
Seinem Andenken widmete Alfred Schnittke 1990 die Komposition Madrigal in memoriam Oleg Kagan für Violoncello (oder Violine) solo.
Literatur
- Alain Pâris: Lexikon der Interpreten klassischer Musik im 20. Jahrhundert. DTV, München/Kassel 1992, ISBN 3-423-03291-X.
- Harald Eggebrecht: Große Geiger. Piper, München 2000, ISBN 3-492-04264-3.
- Albrecht Roeseler: Große Geiger unseres Jahrhunderts. Piper, München 1988, ISBN 3-492-03063-7.
Weblinks
- Werke von und über Oleg Moissejewitsch Kagan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Internationales Oleg Kagan Musikfest in Kreuth