Olefant
Olefant auch Olephant ist ein Ortsteil im Stadtteil Frankenforst von Bergisch Gladbach.
Olefant Stadt Bergisch Gladbach | ||
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Lage von Olefant in Bergisch Gladbach | ||
Wohn- und Geschäftshaus Olefant |
Geschichte
Der Name Olefant greift die alte Flurbezeichnung Olephant auf, die in alten Gewannenbezeichnungen in Bensberg-Freiheit und Bensberg-Honschaft enthalten ist. In der Frühen Neuzeit erscheint Olephant als Siedlungsname und wird 1719 erstmals genannt. Für die Bedeutung des Flurnamens gibt es unterschiedliche Deutungen:
- Es kann sich um ein Trinkgefäß handeln. Das mittelhochdeutsche olivante, altfranzösisch olifant (Horn eines Elefanten, Trinkhorn) bezeichnet ein mittelalterliches Jagd- und Trinkhorn aus Elfenbein. Derartige Gefäße wurden nach Abschluss der herzoglichen Jagden im Königsforst bei der anschließenden Feier zum Trinkgelage verwendet.
- Die Schreibweise der Gewannenbezeichnung lautet bei Bensberg-Freiheit Olephant. Bei Bensberg-Honschaft lautet die Schreibweise Ollephant, also mit einer „l“-Doppelung. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, dass eine hier gelegene Krabbenbäckerei gemeint ist, die eine Ölpfanne benutzte. Zu Öl sagt man in der rheinischen Mundart Ollich.[1]
Bergbau
Die Grube Julien erstreckt sich auch in der Umgebung von Olefant. Bei Probebohrungen in den Jahren 1966 bis 1969 hatte man hier eine Lagerstätte von ca. 1,5 Millionen Tonnen abbauwürdiger Zink- und Bleierze aufgefunden und beantragte die Erteilung einer Abbau- und Betriebserlaubnis. Nach langen Verhandlungen mit dem Bergamt Siegen und der Stadt Bergisch Gladbach wollte man am 25. November 1975 mit einem ersten Spatenstich den Abbau beginnen und informierte darüber gleichzeitig die Öffentlichkeit. Das erzeugte Unruhe in der Bevölkerung. Eine Bürgerinitiative gründete sich, die sich die Aufgabe gestellt hatte, den künftigen Bergbau zu verhindern. Der Druck wurde so stark, dass die weiteren Arbeiten unterblieben. Am 22. März 1977 erging ein Aufhebungsbescheid. Das Erz lagert immer noch in der Erde.
Bahnhof Bensberg
Seit 1870 war Bensberg mit einem Bahnhof an die Bahnstrecke Köln-Mülheim–Lindlar angeschlossen. Dieser Personen- und Güterbahnhof war hier am Olefant. Am 29. September 1965 verließ der letzte Personenzug den Bahnhof Bensberg. Für den Gütertransport blieb die Bahnlinie noch bis zum 22. Mai 1966 in Betrieb. Die Gebäude standen teilweise noch bis 1989.[2]
Literatur
Kurt Kluxen: Geschichte von Bensberg, Paderborn 1976, ISBN 3-506-74590-5
Einzelnachweise
- Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 280 f., ISBN 3-9804448-0-5
- Eisenbahn-Romantik in Bensberg abgerufen am 29. April 2015