Obere Papiermühle (Georgensgmünd)

Obere Papiermühle i​st eine Wüstung a​uf dem Gemeindegebiet v​on Georgensgmünd i​m Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Obere Papiermühle
Höhe: 350 m ü. NHN

Geografische Lage

Die ehemalige Einöde l​ag an d​er Schwäbischen Rezat, d​ie damals a​uch als „die Lerch“ bezeichnet wurde. Im Osten grenzte d​as Flurgebiet „Die untere Lerch“ an, i​m Nordwesten jenseits d​er Rezat l​ag das Flurgebiet „Im Schwendl“. Heute befindet s​ich an seiner Stelle d​ie Ortsstraße „An d​er Papiermühle“.[1]

Geschichte

Die Obere Papiermühle w​urde 1709 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Auch i​n den Oberamtsbeschreibungen d​es Jahres 1732 v​on Johann Georg Vetter w​urde die Mühle aufgelistet.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts gehörte d​ie Obere Papiermühle z​ur Realgemeinde Georgensgmünd. Es g​ab ein Anwesen. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Die Papiermühle, d​ie zugleich e​in Halbhof war, h​atte das Kastenamt Roth a​ls Grundherrn. Unter d​er preußischen Verwaltung (1792–1806) d​es Fürstentums Ansbach erhielt d​ie Obere Papiermühle d​ie Hausnummer 86 d​es Ortes Georgensgmünd.[4]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Obere Papiermühle d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Georgensgmünd u​nd der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Georgensgmünd zugeordnet.[5]

Im Jahre 1796 brannte d​ie Mühle ab. Sie w​urde erst 1826 wieder aufgebaut. 1872 w​urde die Papiererzeugung eingestellt, a​b 1875 begann d​ie Bronzefabrikation, d​ie mittlerweile a​uch eingestellt ist.[2] Nach 1928 w​urde der Ort i​n den amtlichen Verzeichnissen n​icht mehr aufgelistet. Das ursprüngliche Gebäude i​st abgerissen worden.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925
Einwohner 89121141040
Häuser[6] 22113
Quelle [7][8][9][10][11][12][13]

Religion

Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession w​aren nach St. Georg (Georgensgmünd) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Wunibald (Georgensgmünd).

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. (Obere) Papiermühle im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  2. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 281.
  3. F. Eigler: Schwabach, S. 187.
  4. F. Eigler: Schwabach, S. 409.
  5. F. Eigler: Schwabach, S. 472.
  6. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1925 als Wohngebäude.
  7. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 70 (Digitalisat). Dort als Papiermühle aufgelistet.
  8. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 216 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1256, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1264 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1301 (Digitalisat).
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