Oberalba

Oberalba (Rhöner Platt: Öberall) i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Dermbach (Dermich) i​m südwestlichen Teil d​es Wartburgkreises i​m Freistaat Thüringen (Deutschland).

Oberalba
Gemeinde Dermbach
Höhe: 406 (400–425) m
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 36466
Vorwahl: 036964
Karte
Lage von Oberalba in Dermbach
Blick auf den Ort
Blick auf den Ort

Geographie

Lage

Der Ort Oberalba befindet s​ich in d​er Thüringischen Rhön, e​twa vierzehn Kilometer (Luftlinie) südwestlich d​er Kreisstadt Bad Salzungen u​nd etwa z​wei Kilometer westlich d​es Hauptortes Dermbach.

Berge und Gewässer

Oberalba l​iegt am Südfuß d​es Embergs (541,9 m ü. NN), d​er ein Südwestausläufer d​es Bergs Baier (713,9 m) ist, südwestlich v​on Oberalba befindet s​ich der Berg Sachsenburg (720,9 m).

Der Albabach, e​in vier Kilometer langer orographisch linker Zufluss d​er Felda, entspringt a​m Ortsrand.

Geschichte

Oberalba w​urde erstmals a​m 10. Mai 1183 a​ls „Albaha“ erwähnt.[1] Der Ort gehörte über Jahrhunderte z​um Amt Fischberg, welches s​ich zeitweise i​m Besitz d​er Herren v​on Neidhartshausen, d​er Herren v​on Frankenstein, d​er Grafen v​on Henneberg-Schleusingen, d​es Klosters Fulda, verschiedener Ernestinischer Herzogtümer u​nd zuletzt a​b 1815 d​es Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach befand.

Oberalba w​ar 1631–1706 v​on der Hexenverfolgung betroffen. Acht Frauen gerieten i​n Hexenprozesse, d​rei starben u​nter der Folter u​nd in d​er Haft. Die 60-jährige Barbara Hartung, Mutter v​on neun Kindern, w​urde unter d​em Vorwurf d​es Läusemachens w​egen angeblicher Hexerei angeklagt. Sie widerstand schlimmsten Foltern, l​egte kein Geständnis a​b und w​urde 1698 freigelassen.[2]

Im Jahr 1955 lebten i​m Ort 335 Einwohner.[3]

Kirche

Die evangelische Kirche z​u Oberalba w​urde 1665 erbaut. Die Kirche besteht a​us Fachwerk, seitlich besitzt s​ie jeweils v​ier rundbogige Fenster. Der Turm m​it welscher Haube i​st mit Schiefer gedeckt. Sie i​st die kleinste Fachwerkkirche Südthüringens.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine

In Oberalba g​ibt es d​en Rhönklub Zweigverein Oberalba e. V. u​nd den Feuerwehrverein Oberalba. Im Ort besteht e​ine private Wetterstation m​it einer Webcam.

Naturdenkmale

Das Naturschutzgebiet „Sachsenburg“ befindet s​ich südwestlich d​er Ortslage u​nd hat e​ine Größe v​on 50,5 Hektar. Es w​urde am 23. März 1961 ausgewiesen.[4]

Literatur

  • Adalbert Schröter: Land an der Straße. Die Geschichte der katholischen Pfarreien in der thüringischen Rhön. St.Benno Verlag, Leipzig 1989, ISBN 3-7462-0430-5, S. 77–80.
  • Bruno Kühn: Die Geschichte des Amtsbezirks Dermbach. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Alterthumskunde. Band 1. Friedrich Frommann Verlag, Jena 1854, S. 249–296.
Commons: Oberalba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Verlag Rockstuhl, Bad-Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 204.
  2. Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Oberalba, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 234f.
  3. Paul Luther: Materialien für den Heimatkundeunterricht – Kreis Bad Salzungen, Bezirk Suhl. Hrsg.: Rat des Kreises Bad Salzungen, Abt. Volksbildung. Bad Salzungen 1959, Struktur vom Bezirk Suhl (Übersicht der Orte und Einwohnerzahlen der Landkreise), S. 5–11.
  4. Klaus Schmidt: Der Wartburgkreis. Natur und Landschaft. In: Wartburgkreis (Hrsg.): Naturschutz im Wartburgkreis. Band 7. Druck und Verlagshaus Frisch, Eisenach und Bad Salzungen 1999, S. 87.
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