Oben zum Holz
Oben zum Holz ist ein aus einer Hofschaft hervorgegangener Wohnplatz in der bergischen Großstadt Solingen.
Oben zum Holz Stadt Solingen | ||
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Höhe: | etwa 245 m ü. NHN | |
Postleitzahl: | 42653 | |
Vorwahl: | 0212 | |
Lage von Oben zum Holz in Solingen | ||
Lage und Beschreibung
Oben zum Holz befindet sich im Osten des Solinger Stadtteils Gräfrath in den zur Wupper abfallenden Gebieten südlich von Flockertsholz und dem Flockertsholzer Bach. Die zu dem Ort gehörenden Gebäude liegen auf einer Anhöhe oberhalb dem Friedenstal und der Wüstung Dritter Kotten, die sich östlich von Oben zum Holz an der Wupper befinden. Der Ort ist über die Obere Holzstraße von der westlich liegenden Lützowstraße aus zu erreichen. im Ort selbst sind noch einzelne Fachwerk- und Schieferhäuser des bergischen Stils erhalten, von denen einzelne unter Denkmalschutz stehen. Südlich von Oben zum Holz befinden sich der Untenholzer Bach mit dem Wohnplatz Unten zum Holz. An der westlich verlaufenden Lützowstraße liegen Laiken und Neuenhaus.
Etymologie
Der Ortsname Holz bezeichnet ein bewaldetes Gebiet. Offensichtlich bestehen etymologische Parallelen zum südlich gelegenen Ort Unten zum Holz.[1]
Geschichte
Holz bei Gräfrath wurde erstmals im Jahr 1487 als opme Holtz urkundlich erwähnt.[2]
In dem Kartenwerk Topographia Ducatus Montani von Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Solingen, aus dem Jahre 1715 ist der Ort mit einer Hofstelle verzeichnet und als o. Holt benannt. Der Ort gehörte zur Honschaft Ketzberg innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Oben zum Holz und die Preußische Uraufnahme von 1843 als Ober Holz. In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871 ist die Hofschaft als Oben zum Holz verzeichnet.[3]
Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Oben zum Holz zur Bürgermeisterei Gräfrath. 1815/16 lebten 127, 1830 150 Menschen im als Weiler kategorisierten Ort.[4][5] 1832 war Oben zum Holz weiterhin Teil der Honschaft (Ketz-)Berg innerhalb der Bürgermeisterei Gräfrath.[5][4] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit 21 Wohnhäuser, sieben Fabriken bzw. Mühlen und 29 landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 140 Einwohner im Ort, davon 57 katholischen und 83 evangelischen Bekenntnisses.[4] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit 31 Wohnhäusern und 187 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland werden 1885 34 Wohnhäuser mit 219 Einwohnern angegeben.[7] 1895 besitzt der Ortsteil 26 Wohnhäuser mit 154 Einwohnern,[8] 1905 werden 28 Wohnhäuser und 187 Einwohner angegeben.[9]
Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde Oben zum Holz ein Ortsteil Solingens. Seit 1984 stehen von den historischen Fachwerkhäusern im Ort die Gebäude mit den Hausnummern 21 und 51 unter Denkmalschutz.[10]
Quellen
- Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen, Solingen 1936
- Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1956.
- Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
- Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
- Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
- Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
- Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
- Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
- Denkmalliste Solingen (Memento des Originals vom 18. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Stadt Solingen, 1. Juli 2015, abgerufen am 6. Juni 2016 (PDF, Größe: 129 kB).