OPREMA
OPREMA war der erste arbeitsfähige, in der DDR gebaute Computer. Der Relaisrechner wurde 1955 fertiggestellt. Sein Name leitet sich von OPtik-REchen-MAschine her, ein Verweis auf den Einsatzzweck: Berechnungen für Linsensysteme.
Der Rechner wurde von einem Team unter der Leitung von Wilhelm Kämmerer und Herbert Kortum für die Firma Carl Zeiss in Jena ab etwa 1954 entwickelt. Die Dateneingabe erfolgte über Stecktafeln und die Ausgabe über einen Fernschreiber.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die OPREMA zunächst aus zwei baugleichen Anlagen bestand, die jeden Arbeitsschritt redundant ausführten und die Ergebnisse miteinander verglichen. Zusammen verfügten die beiden Anlagen über 17.000 Relais. Nachdem sich im Testbetrieb gezeigt hatte, dass beide „Teilrechner“ zuverlässig arbeiteten, wurden die beiden Rechner getrennt, und man hatte zwei unabhängige Anlagen zur Verfügung.
Die Taktfrequenz betrug durchschnittlich 100 Hertz, was zu Rechenzeiten von 120 ms für eine Addition, 800 ms für eine Multiplikation oder Division und 1.200 ms für das Wurzelziehen führte.
Weblinks
- Computer OPREMA. In: Robotrontechnik.de - Die Geschichte der Computertechnik. Abgerufen am 16. Juni 2013.
- Erster DDR-Computer hatte 500 Kilometer lange Leitungen. In: Heise Online. 4. April 2013, abgerufen am 16. Juni 2013.
- Andreas Göbel: Mit diesem Monstrum konnte man rechnen. In: einestages (Spiegel Online). 14. Juni 2013, abgerufen am 16. Juni 2013.
- Jürgen F. H. Winkler: Die Oprema - der Relaisrechner des Zeisswerks Jena. (PDF; 2,1 MB) In: Universität Jena. Abgerufen am 16. Juni 2013 (Vorlesung des Autors an der Universität Jena).
- Jürgen F. H. Winkler: Oprema–The Relay Computer of Carl Zeiss Jena. S. 1–33. 26. August 2019. arxiv:1908.09549. Archiviert vom Original am 29. September 2020. Abgerufen am 4. November 2020. (33 Seiten)