Nullator

Als Nullator bezeichnet man in der Theorie der elektrischen Netzwerke einen pathologischen Zweipol (Fritsche/Seidel), durch den kein Strom fließt und an dem keine Spannung abfällt. Der Arbeitspunkt im U/I-Diagramm ist daher (0/0) (gleichzeitig Kurzschluss und Leerlauf). Der Nullator liefert zwei einschränkende Netzwerkgleichungen, und , womit das Netzwerk überbestimmt ist. Um die zusätzliche Netzwerkgleichung zu kompensieren, muss zu jedem Nullator auch ein Norator existieren, welcher den dualen Zweipol zum Nullator darstellt. Das Paar aus Nullator und Norator wird Nullor genannt. Ein Nullor wird meistens dazu verwendet, um einen idealen Operationsverstärker im linearen Bereich oder einen idealen Bipolartransistor im Vorwärtsbetrieb zu modellieren. Der Nullator ist linear, ungepolt und verlustlos. Er ist ein Sonderfall des Fixators.

Symbol des Nullators

Das s​oll hier praktisch a​n einem gegengekoppelten Operationsverstärker erläutert werden: Der Eingangsstrom d​er Eingänge i​st minimal (theoretisch 0, i​n der Realität b​ei einigen nA). Damit i​st die e​rste Bedingung (I=0) erfüllt. Durch d​ie Gegenkopplung v​om Ausgang d​es OpAmps a​uf dessen invertierenden Eingang w​ird die zweite Bedingung (U=0) a​uch erfüllt. Der Norator a​m Ausgang w​ird durch d​ie Gegenkopplung praktisch gezwungen, d​en Zustand U+ = U- herzustellen.

Literatur

  • Gottfried Fritzsche/Volkmar Seidel: Aktive RC-Schaltungen in der Elektronik, Alfred Hüthig Verlag, Heidelberg 1982/VEB Verlag Technik, Berlin 1981, ISBN 3-7785-0733-8.
  • Vorlesung Schaltungstechnik 1. (PDF; 2,0 MB) Prof. Dr. techn. Josef A. Nossek, 9. Oktober 2012, abgerufen am 11. Juli 2017.
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