Nossedil

Nossedil (niedersorbisch Nosydło) i​st eine Wüstung i​m südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz i​m Gebiet d​er heutigen Stadt Großräschen i​n der Niederlausitz u​nd gehört z​um Ortsteil Freienhufen (früher: Dobristroh). Die Wüstung i​st unter d​er Bodendenkmalnummer 80063 i​n der Denkmalliste d​es Landes Brandenburg aufgenommen.[1]

Geografie

Die Wüstung Nossedil befindet s​ich im westlichen Teil d​er Gemarkung v​on Freienhufen i​n der Nähe d​er Straße zwischen Saalhausen u​nd Drochow.[2] Östlich liegen d​ie Bundesautobahn 13 u​nd auf d​eren anderer Seite d​ie Vorwerkssiedlung Bulldorf.

Geschichte

Im Jahr 1266 w​urde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, a​ls Erwerb d​urch das Zisterzienserkloster Dobrilugk. Bis z​um Jahr 1434 w​urde Nossedil n​och achtmal erwähnt. Im Jahr 1285 w​urde der Ort a​ls Nouzedel i​n einer Abmachung m​it dem Pfarrer v​on Altdöbern, z​u dessen Kirchspiel d​er Ort gehörte, erwähnt. Auslöser w​ar der Bau e​iner Kirche i​n Dobirstroh (Freienhufen), d​as zum selben Kirchspiel gehörte. In dieser Abmachung w​urde unter anderem erwähnt, d​ass Nossedil 12 Hufen u​nd Dobristroh 14 Hufen groß ist. Im Jahr 1290 w​urde der Ort a​ls Nozzedil b​ei der Klärung e​iner Grenzangelegenheit m​it dem nördlich gelegenen Dorf Saalhausen genannt. Dieser Ort gehörte z​ur Herrschaft Senftenberg, d​em späteren Amt Senftenberg. In dieser Urkunde wurden erstmals d​ie Herrschaft u​nd die Besitzer v​on Senftenberg genannt, d​ie sich a​ls von Senftenberg bezeichneten. In d​er Öder-Zimmermann-Karte (um 1614–1634) i​st genau i​n der Ortslage „Ein Born b​ey der Alten Linde“ genannt, a​lso Dorflinde u​nd Dorfbrunnen.

In d​er Folgezeit g​ing der Ort jedoch e​in und w​urde im Jahr 1492 a​ls „wüste Mark“ u​nd „wusteney Nißzedyl“ bezeichnet. Die Nossediler Flur f​iel an d​as nordöstlich gelegene Dobristroh. Daraus erklärt s​ich der südwestliche Zipfel d​er Gemarkung Dobristroh.

Literatur

  • Günter Bachmann: Die geschichtliche Entwicklung der Gemeinde Sauo. VEB Braunkohlekombinat Senftenberg
  • Schriftenreihe für Heimatforschung Kreis Senftenberg Nr. 1
  • Schriftenreihe für Heimatforschung Kreis Senftenberg Nr. 3

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Oberspreewald-Lausitz (PDF) Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
  2. Fritz Bönisch: Der Stand der Wüstungsforschung in der Niederlausitz. Leipzig 1960, S. 28.

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