Normtopologie

Eine Normtopologie i​st in d​er Mathematik e​ine Topologie a​uf einem normierten Vektorraum, d​ie durch d​ie Norm d​es Vektorraums induziert wurde.

Definition

Beziehungen zwischen Norm, Metrik und Topologie

Ist ein normierter Vektorraum, so induziert die Norm des Raums durch Differenzenbildung zweier Vektoren eine Metrik

.

auf . Mit dieser Metrik wird der Vektorraum zu einem metrischen Raum . Eine Metrik kann nun verwendet werden, um eine ε-Umgebung um einen Vektor durch

zu definieren. Damit heißt dann eine Teilmenge offen, falls

gilt. Über diese offenen Mengen induziert die Metrik nun auf eine Topologie

.

Mit dieser Topologie wird der Vektorraum zu einem topologischen Vektorraum und diese letztendlich von der Norm induzierte Topologie heißt Normtopologie.

Topologie-Axiome

Die Normtopologie i​st tatsächlich e​ine Topologie, w​ie sich d​urch eine Überprüfung d​er drei Topologie-Axiome, d​ie in d​er folgenden Form für a​lle metrischen Räume gültig ist, nachweisen lässt.

1. Die leere Menge u​nd die Grundmenge s​ind offen:

Die leere Menge ist offen, da es kein gibt, für das eine geeignete ε-Umgebung gefunden werden müsste. Die Grundmenge ist offen, da sie eine ε-Umgebung aller ihrer Elemente ist.

2. Der Durchschnitt endlich vieler offener Mengen i​st offen:

Seien die Mengen mit offen. Dann existieren Schranken und ein aus dem Schnitt dieser Mengen, sodass für gilt. Wählt man nun , dann ist und somit ist der Durchschnitt dieser Mengen offen.

3. Die Vereinigung beliebig vieler offener Mengen i​st offen:

Sei nun eine beliebige Indexmenge und seien die Mengen für offen. Liegt in der Vereinigung dieser Mengen, dann gibt es einen Index mit und eine Schranke , sodass gilt. Daraus folgt dann und somit ist die Vereinigung dieser Mengen offen.

Eigenschaften

  • Die Normtopologie ist eine spezielle starke Topologie. Sie ist von der schwachen Topologie und der schwach-*-Topologie zu unterscheiden.
  • Ein mit einer Normtopologie versehener topologischer Raum ist immer hausdorffsch, da zwei Vektoren mit durch Umgebungen und mit voneinander getrennt werden.
  • Nach dem Normierbarkeitskriterium von Kolmogoroff wird die Topologie eines hausdorffschen topologischen Vektorraums genau dann durch eine Norm erzeugt, wenn er eine beschränkte und konvexe Nullumgebung besitzt.

Literatur

  • Dirk Werner: Funktionalanalysis. Springer-Verlag, 2007, ISBN 978-3-540-72533-6.
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