Norbert Gugerbauer
Norbert Gugerbauer (* 11. Februar 1950 in Schwanenstadt) ist ein österreichischer Jurist und früherer Politiker der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ).
Er war von 1983 bis 1993 Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat und von 1989 bis 1992 Obmann des FPÖ-Parlamentsklubs.[1]
Beruflicher Werdegang
Norbert Gugerbauer studierte Rechtswissenschaften und promovierte 1977 an der Universität Wien. Er war ab 1981 selbstständiger Rechtsanwalt, arbeitete mehrere Jahre in Brüssel und war Seniorpartner einer auf Wettbewerbs- und Kartellrecht spezialisierten Kanzlei in Wien.[2]
Gugerbauer gründete den Internet-Rechtsinformationsdienst JUSLINE. Er erhielt Lehraufträge der Fachhochschule Management Center Innsbruck, der Universität Wien (Institut für Recht der Wirtschaft) und der Universität St. Gallen und ist seit 2006 Honorar-Professor für Wettbewerbsrecht am Institut für Unternehmensrecht der Universität Linz.[3]
Von Februar bis März 2018 war er Mitglied im Aufsichtsrat der ÖBB-Holding AG.[4] Mit 19. März 2018 legte er sein Mandat wieder zurück, das Mandat übernahm Gilbert Trattner.[5]
Im April 2019 wurde ein Insolvenzverfahren gegen Gugerbauer eröffnet; seine Pension wurde auf das Existenzminimum gepfändet.[6]
Politische Karriere
Seine politische Karriere begann er als stellvertretender Vorsitzender der Österreichischen Hochschülerschaft, war 1979 bis 1986 Mitglied des Gemeinderates und des Stadtrates von Schwanenstadt sowie von 1983 bis 1993 Abgeordneter zum Nationalrat, davon Obmann des Klubs der Freiheitlichen Partei Österreichs von 1989 bis 1992. Bei der Kampfabstimmung am Innsbrucker Parteitag 1986 unterstützte er Jörg Haider gegen Norbert Steger. Bei der Nationalratswahl 1990 kandidierte er als freiheitlicher Spitzenkandidat. Im Laufe der Zeit entfernte er sich von Haider programmatisch, da er immer dem wirtschaftsliberalen Flügel zugerechnet wurde. Auch wurden ihm Ambitionen auf den FPÖ-Obmannposten nachgesagt. Als Jörg Haider den Wahlkampf von Heide Schmidt als FPÖ-Kandidatin zur Bundespräsidentenwahl 1992 zu boykottieren drohte, legte Gugerbauer alle seine politischen Funktionen und in der Folge auch sein Mandat als Abgeordneter zurück.
Weitere Parteifunktionen hatte er als Generalsekretär der FPÖ von 1986 bis 1988, als Stellvertretender Bundesparteiobmann der FPÖ von 1988 bis 1992 und als FPÖ-Landesparteiobmann von Oberösterreich 1989 bis 1992 inne.
Auszeichnungen
Weblinks
- Norbert Gugerbauer auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Literatur von und über Norbert Gugerbauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eigene Homepage
- Norbert Gugerbauer im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
- Dr. Norbert Gugerbauer, Biografie. Abgerufen am 2. Juni 2021.
- Österreichs beste Anwälte. Abgerufen am 2. Juni 2021.
- Norbert Gugerbauer. Abgerufen am 2. Juni 2021.
- orf.at: ÖBB-Aufsichtsrat neu konstituiert. Artikel vom 28. Februar 2018, abgerufen am 28. Februar 2018.
- ÖBB-Holding mit neuem Kontrollor. trend, Ausgabe 13/2018, Seite 9.
- Haiders Weggefährte Norbert Gugerbauer ist pleite, abgerufen am 14. Mai 2019
- Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)