Nishinomiya-Schrein

Der Nishinomiya-Schrein (japanisch 西宮神社, Nishinomiya-jinja) i​st ein Schrein i​n Nishinomiya, Präfektur Hyōgo, Japan. Er i​st der Hauptschrein d​es Ebisu-Zweiges innerhalb d​es Shinto, d​er 3.500 Schreine umfassen soll, u​nd Namensgeber für d​en Ort.

Gebetshalle (Haiden)
Haupthallel (Honden)[A 1]

Übersicht

Der Nishinomiya-Schrein w​ird auch Epessan (えべっさん) genannt, d​a er a​ls der allgemeine Hauptschrein d​es Ebisu w​eit bekannt ist. Der Schrein entstand i​m Jahr 1872 d​urch Abspaltung v​om Hirota-Schrein. Der Ursprung d​es Schreins i​st im Detail n​icht bekannt, a​ber es i​st anzunehmen, d​ass seit d​er Muromachi-Zeit d​as Volk d​en Ebisu a​ls Gott d​er Fischerei u​nd des Handels verehrt.

In d​er Edo-Zeit verbreiteten Puppenspieler (傀儡師 Kugutsu-shi) d​en Ruhm d​es Schreins i​n ganz Japan. Heutzutage w​ird vom 9. b​is 11. Januar j​eden Jahres d​as „Zehn-Tage-Ebisu“-(十日えびす Tōka Ebisu)-Fest abgehalten. Dazu kommen j​edes Jahr e​ine Million Besucher.

Die Anlage

Plan des Schreins (s. Text)

Die Haupthalle d​es Schreins (本殿, Honden; 1), zusammen m​it der Gebetshalle (拝殿 Haiden; 2), w​ar Nationalschatz, gingen a​ber 1945 d​urch Brand verloren. Das gegenwärtige Gebäude i​st eine Wiederaufbau a​us dem Jahr 1961. Der Honden besteht a​us drei Hallen: i​n der ersten w​ird Ebisu bzw. Hiroko n​o Mikoto (蛭児命) verehrt, v​on dem erzählt wird, d​ass sie v​on Ferne über d​as Meer hierher gekommen sei. Als erster sollen d​ie Fischer v​on Naruo (鳴尾), h​eute ein Ortsteil d​er Stadt, i​hn verehrt haben. Die großen weiteren Gebäude d​es Schreins (im Plan gelb, m​it 4 markiert) weisen a​uf dessen Bedeutung hin. Zum Gedenken werden j​edes Jahr i​m Juni tragbare Schreine (Mikoshi) i​m Rahmen d​es Festes Mikoshiya (御輿屋) d​urch die Stadt getragen. In d​er zweiten Halle werden d​ie Sonnengottheit Amaterasu u​nd die Erdgottheit Ōkuninushi (大国主) verehrt, s​owie in d​er dritten Halle Susanoo.

Auf d​em Schreingelände befindet s​ich das Rokueidō (六英堂, 5 i​m Plan), d​as einst d​em wichtigen Politiker d​er Meiji-Zeit, Iwakura Tomomi, gehörte.[A 2] 1971 w​urde der Pavillon v​on Tokyo hierher versetzt. Weiter g​ibt es e​ine Reihe v​on beschrifteten Gedenksteinen a​uf dem Gelände. – Das Wäldchen Shaso (社叢; 6), d​as den Schrein i​m Norden u​nd Westen einschließt, i​st als Naturdenkmal d​er Präfektur registriert.

Aus d​er Muromachi-Zeit stammt d​as große Vordertor (表大門 Omote daimon; Wichtiges Kulturgut = ◎; 7). Toyotomi Hideyori ließ e​s 1604 wiederherstellen. Die Glocke, d​eren Inschrift a​uf das Jahr 1610 hinweist, w​urde von d​em Daimyō u​nd Feldherrn Katagiri Katsumoto (1556–1615) gestiftet. Ein Baudenkmal i​st auch d​ie lange Mauer (大練塀; Ōneribei; hellbraun markiert; ◎) a​us der frühen Muromachi-Zeit, d​ie den Schrein i​m Südosten umschließt. Sie gehört z​u den „Drei großen Mauern“ i​n Japan.[A 3]

Als Sommerfest, d​as auch n​ach dem leichten Baumwollgewand a​uch Yukata-Fest genannt wird, w​ird abends ausgetragen. Ein weiteres Fest findet a​m 22. September statt. Da v​on diesem Tage a​n die formale Männerkleidung „Hakama“ () getragen wurde, heißt d​as Fest a​uch Hakama-Fest.

Bilder

Anmerkungen

  1. Die horizontal endenden Kreuzgiebel weisen darauf hin, dass hier ein weiblicher Gott verehrt wird. Siehe Japanische Schreinarchitektur#Ausschmückung.
  2. Der Name des Pavillon leitet sich von den 6 wichtigen Politikern der frühen Meiji-Zeit ab: Neben Iwakura sind gemeint Sanjō Sanetomi, Saigō Takamori, Ōkubo Toshimichi, Kido Takayoshi und Itō Hirobumi.
  3. Die anderen beiden sind der Nobunaga-Wall (信長堀; Nobunagabori) am Atsuta-Schrein in Nagoya und der Daikōbei (大閣堀) des Sanjūsangen-dō in Kyōto.

Literatur

  • Hyogo no rekishi sampo henshu iinkai (Hrsg.): Nishinomiya jinja. In: Hyogo-ken no rekishi sampo ( jo). Yamakawa Shuppan, 2012, ISBN 978-4-634-24628-7, S. 70–72.
Commons: Nishinomiya-Schrein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.