Nimo (Rapper)
Nimo, bürgerlich Nima Yaghobi (* 25. Dezember 1995 in Karlsruhe; persisch نیما یعقوبی), ist ein deutscher Rapper iranischer Abstammung.[1] Er stand für einige Jahre beim Frankfurter Independent-Label 385idéal in Kooperation mit dem Major-Label Universal Music unter Vertrag. Nima Yaghobi hat 2020 sein eigenes, mit Tamim Amiri geführtes Label Moon Boys Entertainment GmbH[2][3] gegründet.
Leben und Karriere
Nima Yaghobi wurde als Sohn iranischer Eltern in Karlsruhe geboren, wo er auch seine ersten Lebensjahre verbrachte. Später zog er mit seinen Eltern nach Leonberg. Im Alter von 15 Jahren verbrachte er eine längere Zeit aufgrund mehrerer Straftaten (beispielsweise: räuberische Erpressung) in einer Jugendstrafanstalt.[1] Laut eigenen Angaben begann er im Gefängnis zu rappen.[1] Seinen Künstlernamen Nimo erhielt Yaghobi von einem anderen Rapper (Samy; AON), der gleichzeitig mit ihm inhaftiert war.
Später wurden die Frankfurter Celo & Abdi durch Nimos Facebook-Rap-Videos auf ihn aufmerksam. Sie luden Nimo zu ihrer Tour ein, bei der Nimo mit ihnen gemeinsam auftrat. Am 26. Februar 2016 veröffentlichte Nimo sein Debüt-Mixtape Habeebeee. Inhalte seiner Musik sind hauptsächlich das Straßenleben, die Kriminalität und der Drogenkonsum in seiner Jugend.
Vom 30. September bis zum 15. Oktober 2016 fand Nimos erste eigene Tour namens „Jaaaaa Maaaann Habeebeee Tour“ zusammen mit Hanybal statt. Am 24. April 2017 erschien LFR (Lass Fotzen Reden) als erste Single seines Debütalbums Kiki (stilisiert K¡K¡), welches 2017 erschien und ebenfalls die Top 10 der deutschen Charts erreichen konnte. Mit der zweiten Single aus dem Album Heute mit mir erreichte Nimo im Juni 2017 erstmals die Top 10 der deutschen Single-Charts.
2018 kündigten er und Capo ihr Kollaboalbum Capimo an, mit dem sie an die Erfolge der gemeinsamen Single Lambo Diablo GT auf Capos Album Alles auf Rot, welche 2019 Platinstatus und 2020 eine Drei-Fach-Gold-Auszeichnung für 600.000 verkaufte Einheiten erhielt, anknüpfen wollten. Das Album erschien letztlich im März 2019 und landete auf Platz 7 der deutschen Albumcharts. Es wurde von vielen Fans und Rap-Journalisten kritisiert und vor allem im Vergleich zu den Solo-Alben beider Interpreten „negativ“ wahrgenommen.
Im Juni 2019 war Nimo als Feature-Gast auf dem Lied Royal Rumble (mit Kalazh44, Luciano, Capital Bra, Samra) vertreten. Mit der Single konnte sich Nimo erstmals auf Platz 1 der Singlecharts platzieren.
Im weiteren Verlauf kündigte Nimo zudem sein drittes Soloalbum Nimoriginal an. Die erste Singleauskopplung Karma stieg auf Platz 4 der deutschen Singlecharts ein und hielt sich vier Wochen in den Top-10 der Charts. Auf der zweiten Single Kein Schlaf ist die Rapperin Hava als Featuregast vertreten. Das Musikvideo erreichte in weniger als 24 Stunden über eine Million Aufrufe auf YouTube. Der Song stieg auf Platz 1 der deutschen Singlecharts ein. Für Nimo ist es der erste Nummer-1-Hit als Leadinterpret.
Im Dezember 2019 veröffentlichte Nimo sein Album Nimoriginal. Er behandelt darin neben seiner Vergangenheit und Straßenthemen auch vermehrt Themen wie Liebe und Beziehung.
2020 veröffentlichte Nimo die Singles Nur wegen dir, Remember und Ya Mas5ara. Zudem veröffentlichte er eine Dokumentation, die seine Vergangenheit und seinen Werdegang beleuchtet und auf dem zahlreiche Musiker sowie sein Vater zu Wort kamen. Im April 2020 kündigt er das Mixtape Steinbock an. Anfang Mai brachte er die Videosingle Trendsetter mit der Frankfurter Rapperin Rina heraus. Rina war bereits zuvor auf zwei Tracks auf Nimoriginal vertreten.
Kontroverse
Im Juni 2021, kurz nachdem Missbrauchsvorwürfe gegenüber dem Rapper Samra bekannt wurden, hat Nimo die Single Komm mit veröffentlicht, die vielfach aufgrund des Liedtextes und den Zeitpunkt der Veröffentlichung kritisiert wurde.[4] Einige Tage später entschied sich Universal Urban in Absprache mit Nimo, den Song von allen Streamingplattform zu entfernen und dessen Verbreitung zu stoppen. Das Label entschuldigte sich für den „inakzeptablen Inhalt“, auch Nimo distanzierte sich in einen Instagram-Beitrag von dem Lied.[5][6]
Diskografie
Studioalben
Jahr | Titel Musiklabel |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen (Jahr, Titel, Musiklabel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
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DE | AT | CH | |||
2017 | K¡K¡ Urban Records (UMG) |
DE4 (16 Wo.)DE |
AT3 (6 Wo.)AT |
CH6 (4 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 16. Juni 2017 |
2019 | Nimoriginal Urban Records (UMG) |
DE4 (14 Wo.)DE |
AT21 (6 Wo.)AT |
CH8 (7 Wo.)CH |
Erstveröffentlichung: 20. Dezember 2019 |
Auszeichnungen
Einzelnachweise
- Porträt Nimo. In: Laut.de. Abgerufen am 7. November 2016.
- www.companyhouse.de.
- www.northdata.de.
- Jens Balzer: #deutschrapmetoo – Vorwurf mit Dementi. Die Zeit, 23. Juni 2021, abgerufen am 24. Juni 2021.
- Paul Kruppa: Nimo entfernt aktuelle Single von allen Plattformen. Hiphop.de, 20. Juni 2021, abgerufen am 24. Juni 2021.
- Nach Kritik für frauenverachtende Lines: Nimo zieht Release zurück. 16BARS, 21. Juni 2021, abgerufen am 26. Juni 2021.
- Saskia Meister: Hiphop.de Awards 2016: Die Gewinner! In: Hiphop.de. 9. Januar 2017, abgerufen am 18. Januar 2017.
- Saskia Meister: Hiphop.de Awards 2017 presented by Ultimate Ears: Die Gewinner! In: Hiphop.de. 12. Januar 2018, abgerufen am 15. August 2018.