Nikola Karev
Nikola Janakiev Karev (mazedonisch Никола Јанакиев Карев, bulgarisch Никола Янакиев Карев; * 11. Novemberjul. / 23. November 1877greg. in Kruševo; † 14. Apriljul. / 27. April 1905greg. in Rajčani) war ein makedonisch-bulgarischer Schullehrer und Revolutionär. Während des Ilinden-Aufstands war er im August 1903 Präsident der kurzlebigen Republik Kruševo.
Karev wurde in der Stadt Kruševo im damaligen Vilâyet Manastır des Osmanischen Reiches geboren, heute liegt sie im Südwesten der Republik Nordmazedonien. Während der 1890er-Jahre arbeitete er in Sofia als Stuhlmacher. Dort kam er mit sozialistischen Ideen in Berührung.[1] Er wurde Mitglied der Geheimen Makedonisch-Adrianopeler Revolutionären Organisation (kurz TMARO), die sich für eine Befreiung Makedoniens und Ostthrakiens von osmanischer Herrschaft einsetzte.
Nach Kruševo zurückgekehrt, wurde er Lehrer an einer Schule des Bulgarischen Exarchats sowie Anführer einer lokalen Tscheta. Während des Ilinden-Aufstands war er Präsident der nur vom 3. bis zum 13. August 1903 bestehenden Republik Kruševo. Dafür wird er sowohl in Bulgarien als auch in Mazedonien als Held angesehen.[1] Seinem Cousin[2] Nikola Kirov-Majski zufolge verfasste er mit diesem gemeinsam das Manifest von Kruševo. Dessen tatsächliche Existenz ist allerdings nicht dokumentiert.[3]
Nach der Niederschlagung des Aufstandes flüchtete er erneut nach Sofia im Fürstentum Bulgarien, wo er sich in der Bulgarischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei engagierte. 1905 überquerte er die bulgarisch-osmanischen Grenze als Wojwode einer Tscheta und war in Kampfhandlungen mit osmanischen Truppen verwickelt. Bei einem dieser Gefechten wurde er nahe Rajčani tödlich getroffen.[1]
Einzelnachweise
- Dimitar Bechev: Historical Dictionary of the Republic of Macedonia. Scarecrow Press, Lanham (MD)/Toronto/Plymouth 2009, S. 113–114, Eintrag Karev, Nikola.
- Keith Brown: The Past in Question. Modern Macedonia and the Uncertainties of Nation. Princeton University Press, Princeton/Oxford 2003, S. 81.
- Torsten Szobries: Sprachliche Aspekte des nation-building in Mazedonien. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1999, S. 56.