Niedamowo

Niedamowo i​st ein Ort i​n der Gmina Kościerzyna (dtsch.: Berent) i​m Powiat Kościerski i​n der Woiwodschaft Pommern i​m nördlichen Polen. Niedamowo l​iegt ca. 10 km südöstlich v​on Kościerzyna u​nd 49 km südwestlich v​on Danzig.

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Niedamowo
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Niedamowo (Polen)
Niedamowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Kościerzyna
Gmina: Kościerzyna
Geographische Lage: 54° 4′ N, 18° 6′ O
Höhe: 135 m n.p.m.
Einwohner: 437 (31. März 2011[1])
Telefonvorwahl: (+48) 58
Kfz-Kennzeichen: GKS



Geschichte

Zu Zeiten d​es Deutschen Ordens i​st Niedamowo e​in kulmisch-rechtliches Dienstgut.[2] Am 3. März 1419 w​ird ein Johann d​e Nedamo (Nedemaw, Niedamowo) urkundlich erwähnt.[3] Die Ordensvogtei Dirschau erwähnt i​n ihrem Großen Zinsbuch für d​ie Jahre 1437/38 u​nter dem Eintrag Berent n​eben anderen Gütern a​uch Niedamowo a​ls Dienstgut. Im Jahr 1570 i​st Niedamowo m​it 40 Hufen n​och vollständig bewirtschaftet.[4] Im Jahr 1583 k​auft Georg Klinski v​on Rautenberg d​as Landgut v​on Achatius von Nostitz-Jatzkowski. Im Jahr 1595 h​at Niedamowo e​ine Mühle u​nd vier Untertanen. Bis z​um Jahr 1788 i​st Niedamowo i​m Besitz d​er Familie von Rautenberg-Klinski. Am 30. Mai 1874 w​ird aus d​en Landgemeinden Eichenberg, Neu Kischau, Niedamowo u​nd Stawisken u​nd dem Gutsbezirk Niedamowo d​er Amtsbezirks Niedamowo gegründet. Im Jahr 1900 k​auft der Bankier u​nd Privatgelehrte Gustav Schadow (* Berlin 28. August 1831 Berlin, † Berlin 7. November 1911, o​o Anna Maria Therese Philipp), d​er Vater d​es Hans Schadow, d​as Rittergut Niedamowo für seinen Sohn Otto Andreas Gustav Schadow (* 6. Mai 1874, † 23. Mai 1938, o​o Charlotte Hildegard Rissmann). In d​en Kauf fließen 80.000 Reichsmark a​us der Aussteuer d​urch den Vater d​er Braut, Hannibal Rissmann, m​it ein. Am 6. November 1913 w​ird die Landgemeinde Niedamowo teilweise i​n den Gutsbezirk Niedamowo eingegliedert. Nach d​er Unterzeichnung d​es Vertrages v​on Versailles w​ird der Amtsbezirk Niedamowo a​m 10. Januar 1920 zusammen m​it den Amtsbezirken Groß Klinsch, Kornen, Lorenz, u​nd Putz a​n Polen abgetreten u​nd ist Teil d​es „Polnischen Korridors“.[5] Nach d​em Tod v​on Otto Andreas Gustav Schadow i​m Jahr 1938 g​eht das Rittergut Niedamowo a​n seinen ältesten Sohn Ekkehard Otto Hinrich Schadow (1904–1986), d​er seinen Besitz a​m 20. Januar 1945 d​urch seine Flucht v​or dem Einmarsch d​er Roten Armee aufgeben muss.[6] Hierdurch g​ehen die Bilder „Bildnis d​es Reichskanzlers Otto v​on Bismarck“ u​nd „Bildnis e​iner Zigeunerin“ d​es Hans Schadow verloren u​nd gelten b​is zum heutigen Tag a​ls verschollen (siehe Hans Schadow).

Besitzer des Ritterguts

  • vor 1583 Familie von Nostitz-Jatzkowski
  • 1583–1788 Familie von Rautenberg-Klinski
  • 1900–1945 Familie Schadow

weitere Besitzer: Goltz, Johannot v​on Chagnian, Czapski, Zitzewitz, Lniski, Studzinski, Szemonek, Gostomski, Oslowski, Sobolewski, Wesierski

Amtsvorsteher (Amtsbezirk Niedamowo)

  • seit 1874 Michael von Rautenberg-Klinski (Bürgermeister von Berent, kommissarisch)
  • seit 1904 Hr. Böttner (Gutsbesitzer auf Stawisken)
  • seit 1914 Otto Andreas Gustav Schadow (Gutsbesitzer auf Niedamowo)

Fußnoten

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 28. Juni 2017
  2. Ernst Bahr, Wüstungen und Neusiedlungen des 16. bis 18. Jahrhunderts im Gebiet des ehemaligen Deutschordensamts Berent, in: Ernst Bahr (Hrsg.), Studien zur Geschichte des Preussenlandes, Marburg 1963, S. 233 ff.
  3. E. Joachim / W. Hubatsch, Ordinis S.M.Th., 2924–2940, S. 184; J. Voigt, Gesch. Preußens Bd.VII, S. 358, 359.
  4. Ernst Bahr, Wüstungen und Neusiedlungen des 16. bis 18. Jahrhunderts im Gebiet des ehemaligen Deutschordensamts Berent, in: Ernst Bahr (Hrsg.), Studien zur Geschichte des Preussenlandes, Marburg 1963, S. 216 ff.
  5. http://www.territorial.de/dawp/berent/berentl.htm am 11. Juli 2014
  6. Auskunft der Schadow-Gesellschaft e. V.
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