Nidularium
Nidularium ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Bromelioideae innerhalb der Familie Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Die Gattung kommt nur in den Regenwaldgebieten des östlichen Brasiliens vor.
Nidularium | ||||||||||||
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Nidularium innocentii var. innocentii | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nidularium | ||||||||||||
Lem. |
Beschreibung
Ihr Gattungsname Nidularium leitet sich von den lateinischen Wörtern nidus für „Nest“ sowie nidularius für „nestartig“ ab und nimmt Bezug auf die in der Zisternenmitte nistenden Blütenstände, sie ragen kaum über den Blatttrichter hinaus.[1] Dabei ist etwas verwirrend, dass bei der ähnlichen und nahverwandten Gattung Neoregelia die Sprossachse viel stärker gestaucht ist und so Neoregelia-Arten alle viel stärker nistend sind. Bei einigen Nidularium-Arten sind die Sprossachsen sogar gar nicht gestaucht und der Blütenstand ragt deutlich aus dem Trichter heraus. Meist haben sie sehr dekorativ gefärbte Hochblätter.
Vegetative Merkmale
Nidularium-Arten wachsen überwiegend epiphytisch als ausdauernde krautige Pflanzen. Derbe Blätter sitzen an einer gestauchten Sprossachse und bilden Trichter, in denen Wasser gesammelt wird. Die Laubblätter sind leicht bewehrt.
Generative Merkmale
Die Blütenstände haben oft stark gestauchte Sprossachsen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch, dreizählig und pentazyklisch (fünf Blütenblattkreise). Die Blütenhüllblätter sind oft blau oder weiß. Der Fruchtknoten ist unterständig.
Es werden Beeren gebildet.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Nidularium wurde 1854 durch den belgischen Gärtner und Botaniker Charles Antoine Lemaire in Le Jardin fleuriste; journal général des progrès et des intérêts horticoles et botaniques, Band 4, Misc. 60, Tafel 411 aufgestellt.[1] Typusart ist Nidularium fulgens Lem. Synonyme für Nidularium Lem. sind: Gemellaria Pinell ex Antoine, Aregelia Kuntze, Pseudonidularium Mez, Orthonidularium Mez.[2]
Lange Zeit wurde Nidularium in zwei Untergattungen gegliedert, seit 1998 erhielt eine davon, Canistropsis (Mez) Lem., den Status einer Gattung (Beispiel: Canistropsis billbergioides, Syn.: Nidularium billbergioides).
Es gibt etwa 47 (Stand 2021) Nidularium-Arten:[3][2][4] |
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Nicht mehr zur Gattung Nidularium gehört:[2]
- Nidularium lymanioides E.Pereiro & Leme → Canistropsis albiflora (L.B.Sm.) H.Luther & Leme[2]
Es gibt auch die im östlichen Brasilien im Mata Atlântica in der Natur entstandenen Gattungshybriden aus ×Niduregelia Leme (2000 veröffentlicht):[5]
- ×Niduregelia edmundoi (Leme) Leme (Syn.: Nidularium edmundoi Leme)
- ×Niduregelia fraudulenta (Leme) Leme (Syn.: Nidularium fraudulentum Leme)
- ×Niduregelia lymansmithii (Leme) Leme (Syn.: Nidularium lymansmithii Leme)
Es wurden auch einige Hybriden zwischen Arten der Gattungen Nidularium und Neoregelia in Kultur erzeugt, beispielsweise:[2][5]
- ×Niduregelia 'Heart Afire'
- ×Niduregelia 'Oracle'
- ×Niduregelia 'Queen Malinche'
- ×Niduregelia 'Something Special'
- ×Niduregelia 'Souvenir De Casimir Morobe'
- ×Niduregelia 'Sunset'
- ×Niduregelia 'Surprise'
- ×Niduregelia 'Vision Splendid'
Nutzung
Einige Arten und Sorten (es gibt auch Sorten mit panaschierten Blättern) werden in Spezialgärtnereien angebaut und so findet man sie ab und zu in Gartencentern und Blumengeschäften. Sie eignen sich sehr gut als Zimmerpflanzen, da sie sehr einfach zu pflegen sind.
Quellen
Literatur
- Werner Rauh: Bromelien – Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3.
Einzelnachweise
- Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae. In: The Marie Selby Botanical Gardens, 1998. (Herkunft der Gattungsnamen in der Familie der Bromeliaceae in englischer Sprache) online.
- Eric J. Gouda, Derek Butcher, Kees Gouda: Encyclopaedia of Bromeliads, Version 4, 2018. In „Species Index“ oder „synonyms“ auf Nidularium klicken zuletzt eingesehen am 7. April 2021
- Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, XIV - 2014 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International.
- Eric J. Gouda, Derek Butcher (fortlaufend updated): A List of Accepted Bromeliaceae Names. online, University Botanic Gardens, Utrecht. zuletzt eingesehen am 7. April 2021
- ×Niduregelia bei FCBS = Florida Council of Bromeliad Societies.
Weblinks
- Nidularium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.